Die "E-Patientenakte für alle" sorgt für Begehrlichkeiten. Ginge es nach Merz (CDU), kostet Privatsphäre bald extra. Wer Angst um seine Daten hat, muss zahlen.
Die "E-Patientenakte für alle" sorgt für Begehrlichkeiten. Ginge es nach Merz (CDU), kostet Privatsphäre bald extra. Wer Angst um seine Daten hat, muss zahlen.
Wohin die Reise mit den Gesundheitsdaten geht, scheint sich mit dem Start der "elektronischen Patientenakte für alle" immer mehr abzuzeichnen. Während Polizisten Zugang zu den Daten zur Strafverfolgung wünschen, spricht sich Friedrich Merz (CDU) in einer Wahlkampfrede über einen finanziellen Vorteil für diejenigen aus, die ihre Gesundheitsdaten spenden. Zwar steht dieser Punkt nicht im Wahlprogramm, dennoch spielt er mit diesem Gedanken und lässt potenzielle Wähler daran teilhaben.
Ist auch aus dem Trump-Playbook kopiert: einfach so schnell so viele Dummheiten tun und fordern, dass man sich nicht schnell genug über jede angemessen empören kann. Langsam aber sicher stumpft man darauf ab und die Aussagen werden normalisiert.
Die Regierung ist zu unfähig, ein halbwegs sicheres System auf die Beine zu stellen und die Bürger denen das nicht scheißegal ist, sollen dafür noch obendrauf zahlen?
Tolle Idee, der Mann ist echt unser deutscher Trump...
War die CDU nicht diejenige Partei, die ein Register für psychisch Kranke gefordert hat? Hmmm... auf welchem Weg könnte man das aufbauen? Wie könnte man an die Daten kommen? Und warum kommentiere ich das ausgerechnet ganz zufällig hier? Man weiß es leider nicht...
Vielleicht kann man das dann auch mit der Bezahlkarte für Bürgergeldempfänger verbinden. Gewisse CDU Mitglieder haben da schon mal was anklingen lassen.
Das ist kein Afd-Thema. Die Afd-Wählysschaft speist sich ja auch aus den Corona-Protesten, die extrem kritisch gegenüber dem Gesundheitssystem und Pharmafirmen waren. Da müsste es schon eine Großspende aus der Pharma-Branche geben, dass die Afd diese Wählys so unter den Bus wirft.
Tach Frau Müller, wir haben ihre Gesundheitsdaten mit unseren Versicherungsangeboten verglichen und müssen Ihnen leider absagen. Wir sehen Anhand der Daten ein zu großes Risiko für unsere Bottom Line.
PS: Als kostenloser Service für Sie haben wir die Gesundheitsdaten ihrer Eltern und Großeltern analysiert und würden Ihnen gerne ab März 2042 Angebote zu Sterbebegleitung anbieten. Aufgrund der aktuellen Vorliegenden Gesundheitsdaten würden wir für die Niere ihres Vaters im übrigen nochmal 20% auf den Bestattungsbetrag anbieten.
Gesundheitsforschung öffentl. Mittel ca. 3,5 Mrd. €
Pharmazeutische Forschung ca. 7 Mrd. €
Universitäten im Medizinbereich ca. 8,2 Mrd. € (2021)
Sagen wir großzügig, das sind 20 Mrd. € D.h. der Vorschlag von Merz geht entweder davon aus, dass sich innerhalb kurzer Zeit die medizinische Forschung in Deutschland um 150 % steigert, wenn man nur die Daten einkauft und im bestehenden Budget auswertet. Schlüssiger wären also eher 300% und mehr an Steigerung der medizinischen Forschungsinvestitionen. Irgendwer muss die Daten auch auswerten und daraus muss am Ende ein Produkt entwickelt werden.
Oder das ganze läuft darauf hinaus, dass die Beiträge um 10 % angehoben werden, damit dann der "Preisnachlass" grefen kann. Prinzip Praktiker Baumarkt...
Davon auszugehen, dass Forschung der Hauptmarkt ist, ist ja schon optimistisch.
Hohes Interesse liegt eher bei den Versicherern. Besonders, wenn Zugang zu den Daten der Standard ist und man nicht offen darauf hinweisen muss, warum man jemanden nicht aufnehmen will oder durch schlechten Service wegekelt.
Die werden begeisert sein von "entweder verdienen wir mehr" oder "wir können dank fehlendem Datenschutz auf Kosten der Versicherten unser Kosten senken".
Noch nicht einmal für Vollblutspenden bekommt man angemessen Geld, nur bei manchen Anbietern eine geringe „Aufwandsentschädigung“ und ggf. ein Würstchen mit einer Cola.