Weil ein Mann bei sich zu Hause betrunken war, musste er seinen Fahrausweis abgeben. Der 38-Jährige versteht die Welt nicht mehr. Denn: «Ich trinke selten Alkohol.»
Alkohol und Straßenverkehr sind halt eine extrem gefährliche Kombination. Laut Artikel ist das aber im Schweizer Recht durchaus normal, dass man als Alkoholiker automatisch den Führerschein verliert, weil man eben gesundheitlich nicht mehr in der Lage ist, ein Kraftfahrzeug zu führen.
Die Tatsache, dass man aber mehrere tausend Franken ausgeben muss, um gegen einen Verdacht der Polizei zu kämpfen, ist schon arg Polizeistaat.
Naja das Alkoholtoleranz mit starkem Konsum ansteigt ist schon so - allerdings gibt's halt auch viele andere Faktoren die da Reinspielen (z.B. Gewicht und was man sonst vorher gegessen und getrunken hat) - daraus dann Alkoholabhängigkeit ab zu leiten ist aber schon spannend
Laut Artikel war das Atemalkohol. Ich kenne die Situation natürlich nicht, aber einfach als Hypothese: wenn der Dude kurz vor Eintreffen der Polizei einen ordentlich Schnaps gekippt hat ist der Atemalkohol deutlich höher als der tatsächliche Blutalkohol.
Kannst du selbst mal ausprobieren, Schnaps trinken, pusten, eine Weile warten bzw. mit nichtalkoholischem nachspülen, nochmal pusten...
Deswegen (unter anderem) ist der Atemalkohol einfach nicht verlässlich und wenn es Konsequenzen gibt, muss der Blutalkoholpegel bestimmt werden.
Wenn dir aber jemand halt 2 Promille bläst, aber noch echt frisch wirkt, dann kannst du da als Polizei durchaus deine Schlüsse draus ziehen.
Komplette Spekulation halt, solange kein ärztliches Gutachten da ist.
Weder haben die ne medizinische Ausbildung, noch haben die Messgeräte die akkurat genug sind. Außerdem reagiert jeder anders auf Alkohol, auch ohne Sucht.
Wenn, dann können die einen vllt zum Amtsarzt schicken und der soll das prüfen. Auf Nacken vom Staat. So lange gilt die Unschuldsvermutung. Sonst können die ja alles behaupten lol.
Kenne mich in der Schweiz nicht aus, aber das die Polizei Verdächtigen darf, ist ja normal und Sinn der Sache. (Über die Missbrauchsmöglichkeiten rede ich hier mal nicht.)
Ich gehe mal davon aus, dass es in der Schweiz die Pflicht eines Bürgers ist, die gesundheitliche Eignung zur Führung eines Kraftfahrzeugs nachzuweisen. Gesundheitliche Eignung kann sich über die Zeit ändern, und wenn das jemand merkt, dann muss man es halt nochmal nachweisen.
Inwieweit das in diesem Fall Verhältnismäßig ist, muss nen Schweizer entscheiden. Ich bin aus Deutschland.
Ich hoffe aber mal, dass sich die Strenge gegenüber Alkohol im Zusammenhang mit Straßenverkehr dort drüber dann auch positiv auf die Anzahl der durch Alkohol verursachten Unfälle im Straßenverkehr wiederspiegelt.
Die Geschichte von A. Ö. ist kein Einzelfall. Tatsächlich ist es der Polizei erlaubt, den Fahrausweis zu entziehen, auch wenn die verdächtige Person nicht hinter dem Steuer sass. «Es gibt medizinische Mindestanforderungen, die für das Lenken eines Fahrzeugs erfüllt sein müssen», sagt Ernst Fröhlich, Abteilungsleiter Prävention und Massnahmen vom Strassenverkehrsamt Thurgau, zu «20 Minuten». So dürfe man nicht süchtig nach Alkohol sein.
Also wenn ich Polizist in der Schweiz bin und dich einfach nicht mag, kann ich dich in die Scheiße reiten. Notiert.
Geht auch in Deutschland. Halt einfach irgendwas ausdenken.
Aber hier gab's ja auch Zeugen, und zwar die Nachbarn, die die Polizei gerufen haben. Also ganz so willkürlich ist das nicht. Kann sich jemand, der sich durch Alkohol in der eigenen Wohnung nicht benehmen kann, dann im Straßenverkehr trotzdem korrekt verhalten? Ist jetzt nicht völlig abwegig, dass da dann auch Probleme auftreten. Und wenn man nen Führerschein macht, dann lernt man ja auch die Randbedingungen. Dann ist das gar nicht mehr so überraschend.
Ich darf mich in meinen eigenen 4 Wänden doch benehmen wie ich will. Wenn die Nachbarn das stört können die sich ja beschweren, aber das sollte doch keine Auswirkung auf meinen Führerschein haben. Ansonsten können sich die Sherrifs ja ab jetzt vor Kneipen stellen und nen Sack aufhalten
Ich war erst kurz verwirrt ob des mir ungeläufigen Terminus „Fahrausweis“ - ging erst von einem Ticket für den ÖPNV aus 😅 Habe also heute gelernt, der Führerschein heißt bei den Schweizer Freunden anders. Potz Blitz!
Wer den Artikel bis zum Ende liest: derjenige wies eine außergewöhnliche Toleranz für Alkohol auf. Die Argumentation ist an sich schlüssig. Die Maßnahme eher overkill IMHO
Eine Vermutung ist da angebracht, ja. Von mir aus auch ein polizeilich angeordneter Besuch beim Psychologen der auf Alkoholsucht prüft. Aber wie war das mit unschuldig bis schuld bewiesen wurde? Ich sehe hier keinen Beweis, nur ein indiz. Deswegen so zu handeln als ware die Sucht ein Fakt geht gegen die Grundlage unseres Rechtssystems. Absolute frechheit sowas.
Das Gesetz in der Schweiz schreibt halt vor, dass man als Führerscheinhalter dazu verpflichtet ist, den Gesundheitsnachweis zu erbringen. Das heißt, die Grundannahme ist, ein Mensch ist gesundheitlich nicht in der Lage, ein Kraftfahrzeug zu führen. Erst bei Nachweis darf man dann. Bei für die Allgemeinheit gefährlichen Tätigkeiten wie Autofahren ist das gar nicht mal so unsinnig.
Ich gehe aber davon aus, dass der Mensch die Randbedingungen in der Schweiz kannte. Also wird wohl gewusst haben, was er tat, als er besoffen die Nachbarn mit lauter Musik genervt hat.
Die Argumentation ist, dass du so viel Alkohol nur dann verträgst und dabei klar bist, wenn du regelmäßig konsumierst und Alkoholiker bist.
Und (klassischer) Alkoholiker zu sein ist in der Schweiz ein Auschlussgrund für den Führerschein.
Es ist also im Sinne der Gesetzgebung nicht völlig irrelevant, wieviel Alkohol man verträgt.
Das kann man übertrieben finden, aber schlüssig ist die Argumentation.
Wie ich das finde weiß ich ehrlich gesagt nicht, mir fehlen da irgendwie die Erfahrungswerte. Ich würde mindestens mal wissen wollen, wie wahrscheinlich es ist, dass Alkoholiker nüchtern Auto fahren und wie wahrscheinlich es ist, dass sie unter Einfluss Auto fahren. Wie viel Alkohol konsumieren Alkoholiker? Ich kannte z.B. einen Lehrer, der bereits morgens mit einer Fahne ins Klassenzimmer kam. Ist das die Regel oder eher ungewöhnlich?