Jetzt bei den aktuell kühleren Temperaturen kommen Spinnen ins Haus und in die Wohnung. In unseren vier Wänden gehen sie unter anderem auf Partnerinnensuche. Wer die Spinnen lieber vor der Tür möchte, kann vorbeugen – ohne den Tieren zu schaden.
Ich finde die Spinnen-Panik, in die sich seit Jahren immer mehr Menschen reinschrauben, ziemlich peinlich.
Jo, sie sind mir von ihrer Optik, den Bewegungen und der Nahrungsaufnahme sehr fremd. Aber sie fangen nervige Fliegen und sind winzig und UNGEFÄHRLICH. Ich setzte sie raus, wenn es zu viel wird und gut ist. Erwachsene Menschen erzählen mir mit zitternde Stimme dass sie nicht mehr in ihrem Bett schlafen wollen. Wegen einer Spinne?! Können wir uns kollektiv mal wieder abregen?
Schön dass du keine Arachnophobie hast, aber leider ist die häufig genetisch bedingt. Ich würde wirklich gerne keine Angst vor ihnen haben, aber leider hilft bei mir jegliche Expositionstherapie nichts, und daher habe ich sie lieber gar nicht im Hause.
Expositionstherapie hilft auf jeden Fall. Aber sie ist eben nicht "einfach" oder "einfach mal so gemacht", wie das oft impliziert wird (wie auch hier durch den anderen Kommentator). Wenn du das in nem geregelten Setting mit einem guten Therapeuten und ausreichend Zeit machst, könntest du die Phobie bewältigen, versprochen.
Die Frage ist eher, ob du das willst. Therapie ist mit einem hohen zeitlichen und emotionalen Aufwand verbunden, und Spinnenphobien sind oft nicht furchtbar einschränkend. Da muss man Kosten und Nutzen einfach individuell gegenüber aufwiegen.
Ich lass die meisten spinnen auch ihr Ding machen. Aber Winkelspinnen werden eingefangen und ausgesetzt. Die sind mir zu groß und zu schnell und können eben doch beißen.
Eine Phobie als peinlich zu bezeichnen ist übrigens Ableismus. Nicht cool diggi.
Deine Angst vor Spinnen ist doch keine geistige Behinderung! Und ich diskriminiere dich nicht, ich konfrontiere dich. :)
Du musst die kleinen Viecher einfach nur zwanzig mal auf die Hand nehmen und raus setzen statt kreischend vor ihnen weg zu laufen. Phobie geheilt. Der Weg aus der Angst führt immer durch die Angst hindurch.
EDIT: Ich will gar keinen echten Streit hier. Ich diskutiere gerne und finde dieses Thema so unglaublich harmlos. Da hat mich dein Ableism-Drop ein bisschen getriggert. Große schnelle Wolfspinnen oder so fange ich auch mit einem Glas und bin froh wenn sie draußen, und nicht in die falsche Richtung in meinen Ärmel geflitzt sind.
DOPPELEDIT, Story time: Ich beobachte außerdem, dass Eltern die Spinnenangst inzwischen an ihre Kinder weitergeben. Neulich im Schulgarten wollte kaum ein Kind einen Regenwurm auf die Hand nehmen, und Fluginsekten werden, egal was es ist, angekreischt und weggeschlagen. Diese grundsätzliche Entfremdung und Dämonisierung von Natur bekümmert mich, denn wie sollen diese kleinen Menschen einen Planeten retten, der für sie fremd, eklig und gefährlich ist. Die Natur ist aber keine Bühne für unsere Menschen-Show, wir sind ein kleiner Teil in diesen biologischen Netzen, die wir gerade im großen Stil zerstören. Jetzt habe ich ganz schön weit ausgeholt.
Eine einzige Anekdote, die richtig viele Klicks generiert. Sowas findest du dank Internet ja zu jeder absurden Situation:
Steve Irvin wird von einem Stachelrochen getötet, meiner Nachbarin ist beim Blutabnehmen beinah der Arm geplatzt, Scheiße gelaufen. Ich bin zu faul nachzuschauen, bin mir aber sicher, dass Pferde, Katzen und Hunde jeweils viel mehrere Menschen verletzten. Spinnen in Deutschland sind ungefährlich!
Auch wenn es Ausnahmen gibt, steht es so im Originalartikel:
Gefährlich seien die Spinnen in […] Deutschland für uns Menschen prinzipiell nicht, sagt Nelson: "Bei Menschen ist es so, dass man eigentlich sehr selten einen Spinnenbiss abbekommt. Die Mundwerkzeuge der Spinnen können eigentlich unsere Haut nicht durchdringen." Außerdem würden Spinnen in Deutschland auch keine Krankheiten übertragen.
Wer eine Spinne bereits im Haus hat und diese loswerden möchte, solle ein Glas über das Tier stülpen und vorsichtig raustragen. Dabei sei aber wichtig: "Möglichst nicht direkt wieder vor dem Fenster freilassen, dass sie nicht gleich wieder den Weg hinein findet."
Je nach Spinnenart ist das übrigens ein Todesurteil für die Spinne, denn die Lebensbedingungen drinnen und draußen sind schon grundverschieden, besonders im deutschsprachigen Raum. (Ich finde es trotzdem okay, aber es ist jetzt auch nicht so tierfreundlich wie manchmal gedacht.)
Naja... Ist halt aber völlig normal. Die Wohnung ist ja jetzt auch nicht irgendeine natürliche Höhle die einen normalen Lebensraum darstellen könnte. Wenn Spinnen in der Natur also selbst auch keinen natürlichen Schutz finden, gehen sie dort eben auch ein.
Der Abschnitt über die Nosferatu Spinne zeigt wieder deutlich das Biologen halt keine Arachnologen sind. Nein, die ist nicht giftiger als einheimische Spinnen oder Wespen.
Die Nosferatu-Spinne könne Gifte übertragen, was beim Menschen eine ungewollte Reaktion hervorrufen könne: "Es hängt auch immer davon ab, wer gebissen wird und in welcher Verfassung sich die Person befindet."
Was ein nutzloser Satz. Das trifft auf jeden Biss/Stich zu ...