Israel riskiere, durch "willkürliche Bombardements" weltweit an Unterstützung zu verlieren - deutlicher als je zuvor hat US-Präsident Biden Israel für die Kriegsführung in Gaza kritisiert. Was steckt hinter dem Druck aus Washington? Von Ralf Borchard.
Seine bisher schärfste Kritik an Israels Vorgehen im Gazastreifen hatte Joe Biden geübt, als keine Kameras oder Mikrofone im Raum waren. Vor Unterstützern seiner demokratischen Partei hatte Biden laut Augenzeugen gesagt, dass nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober der Großteil der Welt hinter Israel gestanden habe.
Aber nun sei Israel dabei, die Unterstützung durch "willkürliche Bombardements" zu verlieren. Die Formulierung sorgte in den USA auch deshalb für Aufsehen, weil willkürliche Bombardements nach internationalem Recht als Kriegsverbrechen gewertet werden können.
Is mir egal wie und wo ers macht, aber wenn er Netanjahu Druck macht dass der Typ gefälligst mir Kriegsverbrechen aufhören soll ist das eine starke Leistung.
Biden ist definitiv kein perfekter Präsident, aber man muss echt sagen er verdient sich gerade kontinuierlich Pluspunkte.
Naja, solange die USA weiter UN Resolutionen blocken, Waffen an Israel schicken und mit ihren Flugzeugträgern Rückendeckung für israelische Angriffe auf Libanon und Syrien bieten, nutzen seine Worte herzlich wenig.
Wenn die USA wirklich wollte, wäre der Krieg nächste Woche vorbei. Also wollen sie, dass es weiter geht. Nur halt nicht so, dass Saudi Arabien und andere US Verbündete in der Region sich neu positionieren müssen.
Ich finde, das ist auch mal ein wichtiger Standpunkt. Auch wenn man die USA berechtigt für ihre beinahe uneingeschränkte Unterstützung Israels kritisieren kann, es ist nicht so als ob die USA überhaubt nicht auf die Israelischen Bombardements reagieren würden.
Die Unterstützung Israels ist für die USA nicht verhandelbar. Sowohl innenpolitisch, weil es eine starke Israel Lobby gibt, die jeder Partei, die die Unterstützung Israels in Frage stellen würde, kräftig auf die Finger haut, als auch außenpolitisch, weil Israel der einzige Verbündete in der Region ist.
Biden versucht jetzt den Drahtseilakt, die Unterstützung Israels nicht in Frage zu stellen, aber trotzdem Druck auf die Israelische Regierung auszuüben.
Das ist schon richtig, dass die Ermahnung gerade eher auf taube Ohren treffen. Aber mit diesem langsamen anziehen der Daumenschrauben hat man zumindest auch ein gutes Argument gegenüber der Israel Lobby. Wenn der sanfte Fingerzeig nicht reicht, wird man halt direkter werden müssen.