Bisher sei es so, dass gesetzlich Versicherte so oft sie wollen zum Arzt gehen, "bis die Gesundheitskarte glüht", kritisiert der Kassen-Chef. "Wir können uns dieses Flatrate-Modell nicht mehr leisten."
Alter ey... Wenn man 500 Mal zum Facharzt eiern muss, bis man endlich die richtige Diagnose bekommt, dann liegt das NICHT am Patienten. Denn oh Wunder: Niemand hat Spaß daran so oft zum Arzt zu rennen, man wäre viel lieber einfach gesund.
Ich denke, die privaten Krankenkassen haben schon einen Platz, aber es sollte einem anderen Konzept unterliegen.
Erstens sollte die Mitgliedschaft in der privaten Krankenversicherung nicht die in der gesetzliche ersetzen. Ich kann ja einem Arzt nicht verbieten, nur Privatpatienten zu nehmen, und wenn jemand eben Einzelbettzimmer und Chefarztbehandlung mitversichern möchte, sollte das in Zukunft auch möglich sein. Aber eben nicht dabei aus dem Solidarsystem aussteigen. Bei mir hier gibt es z.B. viele Hautärzte, die keine Abrechnung mit den gesetzlichen Kassen machen, d.h. man muss immer selber zahlen; der Privatversicherte kann es sich dann immerhin zurückholen. Wenn eine Praxis aber sagt, gesetzlich Versicherte zu behandeln lohne sich für sie nicht, kann ich sie ja schlecht dazu zwingen.
Zweitens sollten die Beamten in die gesetzliche Versicherung mit hinein, und wenn der Bund nur eine weitere gesetzliche Kasse aufmacht – die einzige Gruppe, bei der die Logik, nicht gesetzlich zu versichern, noch greift, sind Soldaten, da der Bund dort auch das medizinische Personal selber stellt (seien es eigene oder Vertragsärzte). Die Beihilfe in ihrer jetzigen Form ist allerdings eher ein Witz.
Wenn eine Praxis aber sagt, gesetzlich Versicherte zu behandeln lohne sich für sie nicht, kann ich sie ja schlecht dazu zwingen.
Nein, aber man kann die Krankenkassen dazu zwingen Leistungen auch entsprechend bezahlen zu müssen dass eine Praxis dabei keinen Verlust macht. Das wäre ja schon mal ein Anfang.
Viele Praxen können sich nur dank der Privatpatienten über Wasser halten. Und das darf einfach nicht sein.
Die IKK und die anderen Versicherungen abschaffen, wenn sie nix taugen? Wenn die Versicherung meine Versorgung nicht mehr garantiert, ist sie nutzlos. Dann kann ich als Patient auch direkt dem Arzt ein Kuvert in die Hand drücken und brauche keine Bürokraten, die mein Geld verwalten und sich selbst Gebühren auszahlen. Lächerlich.
Was vielfach auch Mist ist. Wenn ich nach nem lauten Knall auf dem einen Ohr nicht mehr richtig höre, dann weiß ich selber, dass der HNO-Arzt angesagt ist.
Und gerade in Städten haben viele Menschen nicht mehr einen festen Hausarzt und man muss eine halbe Odyssee hinter sich bringen, um überhaupt in ein Wartezimme gelassen zu werden. Und das dann nur, damit einem der Arzt bescheinigt, dass Ohr in der Tat ein Thema für den HNO Arzt ist...