Zehn Sekunden - so lange soll es künftig dauern, bis bei einer Überweisung das Geld auf dem Konto des Empfängers landet. Ohne Mehrkosten. Das EU-Parlament hat dafür den Weg geebnet. Doch es gibt auch Sicherheitsbedenken. Von Sabrina Fritz.
Die Sicherheit war schon immer ein Thema, aber die Banken müssen diesen Check jetzt in wenigen Sekunden durchführen. Ob die IBAN oder der Name stimmt, kann mit einem Wimpernschlag überprüft werden. Ebenso, ob die Überweisung an jemanden geht, der auf einer Sanktionsliste steht. Da hilft wahrscheinlich die KI.
Nervt mich ja schon ein bisschen, dass mittlerweile selbst einfachste Algorithmen als KI bezeichnet werden.
Aber Inhaltlich: Gut, dass die EU den Scheiß endlich mal vorschreibt und der Geldmacherei einen Riegel vorschiebt.
Warum sollen Journalisten mehr Technikverständnis haben und Interesse, sich damit zu beschäftigen, als ein Großteil der Bevölkerung? Da wird halt auf der aktuellen Bingokarte nachgeschaut, welches Buzzword irgendwie passen könnte und das dann einfach hirn- und gedankenlos in den Artikel geschissen. Vielleicht sind die aber auch tatsächlich so blöde, dass sie glauben, einen Namen oder eine Bankverbindung in einer Liste nachzuschlagen, würde Intelligenz benötigen.
Sollte es, entgegen aller Erfahrungen, die ich mit Qualitätsjournalismus und Bullshitbingo habe, tatsächlich so sein, dass für solche Nachprüfungen KI zum Einsatz kommt, hätte ich allerding ernsthafte Sicherheitsbedenken.
Soweit ich weiß wird sowieso nurnoch die IBAN überprüft. Der Name wird schon lange nicht mehr gecheckt. Was du da einträgst ist ausschließlich für den Eintrag in deiner Transaktionshistorie. Und der IBAN check ist nicht mehr als das Aufdröseln in Land, Bank und Kontonummer, ob die Bank existiert und ob die Prüfsumme der IBAN stimmt. Eine Prüfung ob das Konto bei der Bank existiert macht dann die Empfängerbank.
Kurzum: Deine Bank checkt eigentlich gar nichts. Wimpernschlag ist noch wohlwollend gerechnet. Geld für Echtzeitüberweisungen zu verlangen ist ausschließlich Geldgier.
Nervt mich ja schon ein bisschen, dass mittlerweile selbst einfachste Algorithmen als KI bezeichnet werden.
Eigentlich ist es fast umgekehrt. Algorithmen wurden schon immer fälschlich als KI bezeichnet und jetzt wo LLMs da sind, wird es öfter hinterfragt. Bei videospielen redet man bei Verhalten und Reaktionen von NPCs auch noch immer von KI, obwohl es ziemlich schlichter Code ist.
Je nach Spiel ist die KI schon ziemlich komplex. Zum Quake 3 Bot wurde ein knapp 100 seitiges Paper verfasst. Und das Spiel ist einfach mal 25 Jahre alt.
Solange Gebühren von teilweise mehreren Euro pro Echzeitüberweisung von der Bank erhoben werden, ist es keine Alternative zum kostenfreien Paypal.
MMS ist in Europa nutzlos, weil die Kosten zu hoch sind, deshalb nutzt jeder WhatsApp. Die Banken haben das gleiche mit der Echtzeitüberweisung geschafft, da sie nicht verstanden haben, dass sie Konkurrenz haben.
Edit: Wenn die EU die Banken zwingen muss, eine gute Kundenerfahrung anzubieten, läuft doch etwas falsch in deren Führungsetage.
Edit 2: Laut Artikel:
Extragebühren dürfen dafür nicht mehr erhoben werden.
Extragebühren dürfen dafür nicht mehr erhoben werden.
Meine Bank spricht aktuell noch von Überweisungen innerhalb von 20 Sekunden. 10s ist dann praktisch instant und sollte dementsprechend problemlos bei Abholung bei kleinanzeigen genutzt werden können. Zurückziehen lassen sich Überweisungen schließlich nicht so einfach.
AKA irgendeine Bank hat Schiss, dass die Lochkartenmaschine aus den 1960ern im Keller gehackt wird, weil man sie für Echtzeitüberweisungen ans Internet hängen müsste.
Und doch bleibt der menschliche Faktor: Wenn man sich vertippt und "Bernd" statt 50 Euro versehentlich 500 Euro überweist, hat er das Geld rechtssicher in wenigen Sekunden auf seinem Konto.
Das ist doch auch bei jedem anderen System so, oder? Bei normaler Überweisung und auch bei Paypal Freunde (was ja auch eine Bezahlmethide ohne weitere Absicherung für Käufer ist)