Vor allem bei Babyboomern ist der Wunsch nach Frühverrentung groß. Das zeigt die wichtigste Studie zum Thema, die dem ARD-Magazin Panorama exklusiv vorliegt. Fachleute halten den Trend für alarmierend. Von A. Bakkenbüll, J. Edelhoff
Vor allem bei Babyboomern ist der Wunsch nach Frühverrentung groß. Das zeigt die wichtigste Studie zum Thema, die dem ARD-Magazin Panorama exklusiv vorliegt. Fachleute halten den Trend für alarmierend.
Im gleichnamigen Buch gibts eine Rechnung neben der klassischen 15/20h-Woche-Rechnung. Bullshit-Jobs abschaffen, vier-Tage-Woche für alle und vier Monate im Jahr frei. Bei gleicher gesellschaftlicher Produktivität.
Wir könnten - wir wollen nur nicht.
Tja, das Bürokratiemonster in Deutschland vermehrt sich leider selbst wie Krebszellen. Wir bräuchten echt einen Kahlschlag wie in Estland, um dem noch Einhalt zu gebieten.
Ich würde das so nicht schreiben. Es ist nicht die Bürokratie die von deutscher Regierungsseite kommt, die das Hauptproblem darstellt.
Große Firmen sind kein Stück besser, eher deutlich schlimmer. Und selbst kleinste Buden machen den Scheiß mit, stellen "repräsentatives Personal" ein, bezahlen Beraterfirmen oder buchen Teambuilding-Events.
Und von Werbebranche oder so fang ich garnich' erst an! Wir haben eine Spirale aus inhaltsleerem Konsum und dessen Anregung zur Industrie gemacht.
Wenig überraschend. Die Boomer wurden damit geködert unter beschissenen Bedingungen zu arbeiten, unbezahlte Überstunden zu leisten etc. weil sie dann ja einen tollen Ruhestand haben werden.
Nur merkt man dann auch, dass mit 65 doch nicht mehr die Fitness ist, wie mit 55 und kennt den Herbert, den dann mit 64 noch der Herzinfarkt erledigt hat.
Da ist dann drei vier Jahre früher in Rente gehen, und noch ein paar gute Jahre mitnehmen, doch eine bevorzugte Wahl. Lösen lässt sich das nicht mehr. Die falschen Versprechungen wurden gemacht und die Boomer sind eine zu große politische Macht, als das jetzt kurzfristig die Gesetze angepasst werden.
Viele finden in dem Alter dann auch einfach keinen Job mehr, besonders wenn sie an Berufskrankheiten leiden und deswegen in ihrem alten Job nicht mehr arbeiten können - wer arbeitet denn mit 60 noch als Bauarbeiter oder LKW-Fahrer?
Da wird mal wieder so getan als ob die Leute nur wegen Freizeit früher in Rente gehen wollen. Meine Mutter hat sich entschieden in Frührente zu gehen und Einbußen in der Rente in Kauf zu nehmen, weil sie als Erzieherin einfach mit über 60 nicht mehr den Nerv und die Kraft hatte weiter zu machen. Klar hätte sie noch weiter machen können bis sie so krank gewesen wäre, dass sie zwangsweise in Frührente gemusst hätte, das hat sie mit einem geregelten Frühausstieg halt vermieden und ihre Gesundheit gerettet.
Mal ganz davon abgesehen dass es auch für die Kinder besser war jemand der am letzten Nerv hängt geht bevor es zu Problemen kommt.
Und nein der Arbeitgeber hat keine Teilzeit oder andere Modelle angeboten bei denen man die Zeit vor der Rente hätte besser bewältigen können und das wird hier halt auch nicht angesprochen. Die Arbeitgeber wollen nämlich diese Fachkräfte Vollzeit und möglichst im Büro statt Homeoffice haben und weigern sich den älteren Beschäftigten entgegen zu kommen, weil sonst könnten sich die Jüngeren das ja auch wünschen.
Von Leuten die keinen Bürojob haben und sich halt schlicht überlegen ob sie als Dachdecker ihr Knie vollends ruinieren und dann in der normalen Altersrente am Stock gehen wollen oder früh genug abspringen um noch rüstig genug zu sein die Rente auch für sich nutzen zu können haben wir da noch garnicht geredet.
Und ja, neue Leute einstellen kostet mehr, man muss in die Ausbildung investieren und den Arbeitsplatz attraktiv gestalten. Oh und natürlich könnte man auch mal die Ü 50 Arbeitslosen einstellen aber ne, dafür ist man sich halt auch zu fein, die sortiert man im Bewerbungsverfahren als erstes aus, schon allein weil die halt gewisse Gehaltsvorstellungen mitbringen und die kann man nicht wie den Berufseinteiger über den Tisch ziehen.
Ich hasse es wie alle diese Artikel die Arbeitgebersicht ungefragt übernehmen. Wo sind die Journalisten die auch mal unbequeme Fragen stellen?
Ich koennte jetzt wieder auf die boesen babyboomer schimpfen, aber ausnahmsweise ist das fuer mich nachvollziehbar.
Wir leben halt nicht um zu arbeiten und die meisten haben nicht das privileg etwas zu machen das sie gleichzeitig auch erfuellt. Wir arbeiten bereits den grossteil unseres lebens, zahlen steuern und viele von uns engagieren sich auch in ihrer freizeit noch.
DE war jetzt fast 3 jahrzehnte beim gdp weltweit mit an der spitze. Wir haben also eine unfassbare wirtschaftsleistung hier im land erbracht und den unternehmen wurde wirklich jeder wunsch von den lippen abgelesen, nicht zuletzt auf kosten der "normalen" angestellten. Irgendwann ist dann auch mal gut.
"Die Bereitschaft, lange zu arbeiten, ist in der Gruppe mit dem geringsten Einkommen am höchsten. Diese Gruppe will von allen Einkommensgruppen am längsten arbeiten. Dabei hat sie mit Abstand die kürzeste Lebenserwartung von allen Einkommensgruppen. In diesem Fall ist das längere Arbeiten offenbar eher ein "länger arbeiten müssen"."
noch nicht Rente, aber ich bin schon Mitte 30 auf 30h/Woche runter - einfach weil ich kann
Und jeder der mir erzählt dass wir als Gesellschaft ja irgendein Problem hätten, weil Leute 10% weniger im Leben arbeiten wollen, der kann gefälligst erstmal anfangen Bullshit-Jobs zu streichen oder Gehälter zu erhöhen!
Wir haben keinen Mangel an Arbeitskräften. Wir haben einen Mangel an Perspektive.
Jetzt begreife ichs endlich: Der Kampeter (Jg 63) ist völlig falsch verstanden worden. Der meinte gar nicht die Jüngeren. Das "wir" im "Wir brauchen mehr Bock auf Arbeit" war anscheinend doch wörtlich an seine eigene Generation gerichtet gemeint. Das finde ich dann total okay, er und seine Boomer dürfen gerne mehr Bock auf Arbeit haben.
(/s)