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Corona - Bruch durch Generationen

www.tagesschau.de Fünf Jahre Corona: So gespalten war die Bevölkerung

Fast jeder Zweite hatte ernsthafte Meinungsverschiedenheiten wegen Corona. Der Bruch verlief auch zwischen den Generationen. Besonders die Impfpflicht und die Corona-Maßnahmen spielten dabei eine Rolle. Von Christian Basl und Jan Koch.

Fünf Jahre Corona: So gespalten war die Bevölkerung

Ich finde gut, dass jetzt nach und nach die Coronajahre aufgearbeitet wurden. Leider nicht durch die Politik, sondern durch verschiedene andere Akteure. Es gibt da sicher einiges zu lernen für mögliche spätere Krisensituationen.

In dem Artikel fand ich sehr interessant, wie die Frau sich durch die Gesellschaft und Politik unter Druck gesetzt fühlte sich zu impfen. Und es schließlich machte, obwohl sie ein schlechtes Gefühl dabei hatte aufgrund der schlechten Informationslage.

Wir hatten damals eine ähnliche Situation mit unseren Kindern. Wir haben sie nicht geimpft, obwohl alle ständig auf uns eingeredet haben. Selbst die StiKo hatte ja keine Impfempfehlung gegeben. Wir haben es keinem erzählt, selbst in der Familie, da es für Zwischentöne keinen Raum gab. Wurde man dann schnell als Schwurbler abgestempelt.

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26 comments
  • Diese Pseudoaufarbeitungsdebatte nervt.
    Es wird so getan, als ob eine Entscheidung falsch war, da wir jetzt(!) wissen, wir hätten sie ggf. nicht gebraucht.

    Damals haben Experten und Wissenschaftler jeden Schritt mit der aktuellen Kenntnislage dargestellt. Bspw. zeigten damalige Ergebnisse, dass Kindergärten und Schulen geschlossen werden müssen. Das bleibt richtig, denn die Entscheidung ist nicht mit heute zu bewerten, sondern mit dem damaligen Kenntnisstand.

    Ein Beispiel: Wenn ein Asteroid zur Erde stürzt, uns sicher auslöschen würde und wir lediglich zwei sich gegenseitig ausschließende Optionen A (Argon-Laser von der Erde aus schießen) oder B (Bruce Willis mit Team zur Sprengung hin schicken) hätten, wobei A eine 10 prozentige Wahrscheinlichkeit zugeordnet wird und B 90. Welche ist zu wählen?
    Selbst wenn hinterher klar ist, dass B versagt hat, war B richtig. Denn wir mussten entscheiden, als wir nur 90 vs 10 kannten.

    Dieser Irrtum wird ständig begangen.

    Und die Informationslage beim Impfen war überwältigend klar. Viele leugnen das nur, aber sowohl der Impfschutz als auch die Sicherheit waren bestens nachgewiesen. So ein Joshua Kimmich hat sich nur verweigert, sich mit den Fakten auseinanderzusetzen. Da habe ich kein Mitleid. Wer sich nicht impfen lassen will, na gut, aber behauptet nichts von "Langzeitfolgen".

    Die Wahrheit ist, dass viele einfach Blödsinn behauptet haben, der selbst gegen den gesunden Menschenverstand verstieß. Und weil das nicht akzeptiert wurde, war das "Unterdrückung", "undemokratisch" usw. und müsse jetzt aufgearbeitet werden. Gar nichts muss das.
    Ich gehöre übrigens zu den Kontaktabbrechern, da einfach nur noch Lügen, Hetze usw. kamen und selbst Beweise fürs Gegenteil nicht akzeptiert wurden. Das ging dann mit Korruption, geklauten Wahlen weiter. Das Problem: Es gab nur noch diese Themen. Selbst wenn ich sagte, dass mir nicht stundenlang Tiraden zur Corona-Politik anhören will, kam dann stattdessen: "Die Ukraine soll einfach die Waffen niederlegen, denn der Putin hat doch gesagt, was er will, sie müssen das doch nur erfüllen, dann ist der Krieg vorbei. Wir sollten deshalb überhaupt nicht helfen". (Einfach nur wtf)

    Aufgearbeitet werden müssen die Aktionen, die nicht mit dem damaligen wissenschaftlichen Stand einfach "richtig" waren, sondern Verfahrensweisen darstellen.
    Beispiele:
    CDU-Deals bzgl. Masken
    Impfstoffbeschaffung
    Abhängigkeit von China
    Kriterien und Überprüfung von Testzentren
    Kriterien und Überprüfung bzgl. Kurzarbeit
    Usw.

  • Ich finde den Artikel extrem schwierig, weil dort wieder das unerträgliche Geheule der Coronaleugner im Vordergrund steht und wie ach so schlimm sie behandelt wurden. Mittlerweile gibt es ja sehr gute Studien zu diversen Aspekten der Pandemie und wir wissen, dass die Impfstoffe wirken. Dass sie deutlich weniger Nebenwirkungen haben als Corona selbst. Dass Gebiete/Länder mit einer höheren Impfquote auch weniger Tote zu beklagen hatten. Dass die Coronaleugnerzustimmung zu höheren Inzidenzen und damit auch zu mehr Toten führten.

    Trotzdem stellt sich diese Laura halt hin und weint herum, dass die Gesellschaft sie schlecht und mies behandelt hätte. Dabei ist es genau anders rum: Laura hat die Gesellschaft mies behandelt und dafür zurecht Kritik kassiert. Und wir alle haben das mit erlebt: Es waren sehr schnell Millionen Menschen geimpft, das wurde ausführlich studiert und als es die großen Impfdebatten gab, war die Studienlage sehr eindeutig, nämlich dass eine Infektion sehr viel gefährlicher ist als jede Impfung. Und ich hab dann auch wunderbar live miterleben können wie dann im Februar 2022 "plötzlich" in den Coronaleugner-Kanälen die Putin-Videos auftauchten und die Szene auf "Frieden" im Sinne einer genozidalen Annektion der Ukraine umgeschwenkt ist mit den gleichen Akteuren.

  • Ich kann das vermeintliche Informationsdefizit zu den Corona-Impfstoffen absolut nicht nachvollziehen. In allem großen seriösen Medien wurde mehrfach über Voraussetzungen, Altersfreigaben, Risiken, Erfahrungen aus anderen Ländern, etc. lang und breit berichtet. Kann mich nicht erinnern sowas jemals in dieser Breite und Tiefe über Impfstoffe gegen Tetanus, Tiphus, Hepatitis, FSME, etc. gelesen zu haben. Wenn man Infos wollte, konnte man die haben. Angesichts der Masse an Menschen die in kurzer Zeit damit geimpft wurden und der geringen Problemfälle, kann man wohl auch konstatieren, dass die Impfstoffe sicher waren und sind.

  • Die STIKO hat damals aus einem einzigen Grund keine Impfempfehlung gegeben: Man hatte keinen Bock auf den Backslash hatte, man systemische Effekte komplett außer Acht ließ, COVID nicht als Multisystemerkrankung begriff, die Hinweise auf Langzeitfolgen auch bei Kindern ignorierte und schlussendlich auch unter politischem und juristischen Druck stand.(Mit letzterem ist gemeint: Es gibt andere Impfungen die in DE damals nicht STIKO Empfehlung waren,es aber, wenn man die vergleichsbaren Risk-Benefit Level ansetzt, hätten sein müssen.

    Mit anderen Worten: Aus Sicht der Fachwelt (wenn man mal von so Vollnulpen wie Streeck absieht)ist das ziemlich unverständlich gewesen was damals ablief - die Evidenz war da und andere Länder haben ja auch reagiert.

    Ich beschäftige mich hauptberuflich mit genau der Planung für solche Krisensituationen und ganz ehrlich? Was wir aus fachlich-wissenschaftlicher Sicht gelernt haben ist wenig neues - wir wussten vorher, wie solche Pandemie ablaufen könnten, es gab nur drei große "Unbekannte":

    • Wie schlimm SARS-CoV2 als Virus wirkt und im Verlauf mutiert war komplett offen. Klar gesagt: Wir haben mit Schlimmerem gerechnet. SARS-CoV1 (das Original SARS) und das verwandte MERS waren absolut krasser Scheiss mit Lethalitätsraten im Bereich 10-35% bei gesunden Menschen (solange die Gesundheitsversorgung das noch trägt. Wenn nicht bist du schnell bei 65-85%). Wir hatten ein Schweineglück&wer sich heute hin stellt und sagt "oh,war doch gar nicht so schlimm" kann sich getrost mal gepflegt ficken. (*)

    • Wir haben nicht damit gerechnet wie schnell wir einen hochwirksamen Impfstoff zur Verfügung hätten. Das ist richtig krass und ist tatsächlich eine der größten zivilisatorischen Leistungen der Menschheit, denn wer sich die normalen Impfstoff-Entwicklungszyklen im Bereich der Virologie anschaut, der ist eher im Bereich von Jahrzehnten unterwegs. Es gab in Sachen SARS (u.a. von Drosten) viel Vorarbeit zum Testen und der Sequenzierung,aber die "best case" Vermutung war eher im Bereich 5 Jahre. Das hätte aber das Gesundheitssystem in eine noch ausgeprägtere "chronic fatigue" gebracht,dass es zum Zusammenbruch gekommen wäre. (**)

    • Wir haben ganz massiv die Dummheit der Menschen und insbesondere der Politik unterschätzt. Um es mit den Worten eines hochrangigen Beamten aus einer dafür zuständigen Bundeseinrichtung zu sagen: "Die haben uns Jahrzehnte dafür bezahlt uns auf sowas vorzubereiten um dann im Ernstfall den erstbesten Idioten die ihre Fresse in die Bild halten zu glauben." Wir haben vorher ein schlagfertiges Infektschutzgesetz gehabt(hat man kastriert), wir haben durchaus Pläne gehabt, Modelle,etc. Man wollte es nur nicht hören,weil es weh tat. Und als wir dann Glück hatten, war es wieder da,dass "war ja nicht so schlimm" - un die Politik hat groß abgesahnt,siehe die bayerischen Maskendeals, der Spahn Skandal,etc. Und gleichzeitig hat man sich gelobt weil man sei ja nicht wie Italien gewesen. (Das es in DE nicht so war,hat ganz andere Gründe und war auch mehr Glück)

    (*: Und wer meint es war nicht so schlimm: Wir haben eine krasse Übersterblichkeit produziert während parallel eigentlich durch den Lockdown und die dadurch entstehenden wegfallenden Faktoren eigentlich eine Untersterblichkeit zu erwarten wäre - und diese in den entsprechenden Gruppen auch vorhanden war. Wer starb waren die Alten,die Kranken, die Behinderten - und diejenigen die sich um diese kümmerten. **: Den was im Gesundheitswesen angerichtet wurde,wird uns noch 20 Jahre treffen,da hier der sowieso schon desaströse Personalstand massiv überlastet und ausgedünnt wurde, einerseits durch direkte Krankheitsfälle mit tlw. bis heute andauernden Schäden, aber auch durch Todesfälle, v.a. aber durch einen Weggang von Personal das unglaublich viel Knowhow mitgenommen hat. Ersteres ist schon richtig scheisse, ich hab sprichwörtlich jede Menge Kollegen verloren, Reto, Andreas, Mario, keiner war über 52... Aber parallel gingen gingen ganze Jahrgänge raus aus den Gesundheitsberufen. )

    Daher: Sorry, aber wer sich damals nicht geimpft hat war primär nicht schlecht informiert (die Infos waren absolut verfügbar,ich gehöre zu den ersten in Deutschland geimpften Menschen&hatte diese,auch auf Laienniveau, vollständig zur Verfügung) sondern hat Scharlatanen, beruflichen Angstmachern und bewusster Desinformation geglaubt. Es gab nie nie nie eine "zweifelhafte" Informationslage. (Und übrigens bin ich nach einem "unerwünschten Reaktion"" bei der zweiten Impfung sogar offiziell anerkanntes Impfschadensopfer und kann daher auch nur gutes über die Nachbearbeitung durch das Paul-Ehrlich-Institut berichten)

    Unklar war aus fachlicher Sicht damals nur,in welchem Umfang wir damit Herdenschutz erreichen oder nicht & welche Reduktion der Kontagiosität wir erreichen. Weil das Dinge sind,die man erst in der Herdenpopulation sieht.

    Ich versuche es den Leuten immer so zu erklären: Wenn du ein gebrochenes Bein hast und der Knochen steht raus geht/fährt man zum Unfallchirurg. Wenn dein Urologe sagt, dass Bein sei gar nicht gebrochen, der Heilpraktiker sagt das kann man durch Handauflegen heilen,im Internet steht gebrochene Beine gäbe es gar nicht und diese Metallnägel die man dafür verwende seien Mobilfunkantennen und dein Chef sagt du sollst wieder arbeiten gehen weil das kostet ihn so viel, auf den hörst du? Genau. Den Unfallchirurg und den Radiologen. Weil diese die echten Fachmänner/Frauen dafür sind. Wir haben für Pandemien und ähnlichen Kram Fachleute. Public Health ist nicht zu unrecht ein eigenes wissenschaftliches Studienfeld,genauso wie Virologie, Epidemiologie, etc.

    Auch wenn es arrogant klingt, nehme ich mich da jetzt mal mit rein: Auf einmal waren wir aber in einer Situation in der uns Programmierer, Physikerlehrer, Wirtschaftswissenschaftler und Juristen unseren Job erklären mussten. Weil "sie hätten ja gelesen". Unterstützt von halbschattigen Hausärzten, Pflegekräften (und sorry, deren Ausbildung ist im internationalen Vergleich in DE lachhaft) die dann schnell als "Eminenz" für die eigene Meinungsbestätigung wirkten, u.a. auch für Journalisten die auf jede "Gegenteilige Studie" als Meldung aufgesprungen waren ohne grundlegende Dinge wie Designs, Impacts,etc. zu verstehen. False Balancing at its finest. Ich bin damals parallel zu meiner Hauptarbeit jede Menge Intensivtransporte gefahren, oft auch junge Patienten, kritisch krank. So viele krasse Beatmungslagen habe ich in 20 Jahren vorher nicht erlebt. Hochgradig schwierige Transporte, logistisch (viel längere Strecken als normal, tlw. 300-400km bodengebunden - das bei extrem hohen Gasverbrauchen, d.h. tlw. mit Begleitfahrzeug, dass Sauerstoff mitführte), unter Vollschutz (ist die Hölle& eigentlich wären die Atemschutzzeiten BG rechtlich gar nicht zulässig), medizinisch an der Grenze, oft mit wenig geübten Kollegen weil so mancher Kollege ging, gleichzeitig der Bedarf explodierte und emotional ehrlich gesagt auch "taxing". Denn viele haben es trotz ECMO und allem nicht geschafft.

    Und dann kommst du heim und Harald, Physiklehrer, erklär dir was du alles falsch machst weil er Streeck, Baghdi und Bild liest.

    Source: Ich bin Geschäftsführer einer Beratungsfirma - einer der wenigen in ganz Europa- für genau sowas.

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