Schlimmer Gestank: Asta-Keller der Uni überraschend dicht
Schlimmer Gestank: Asta-Keller der Uni überraschend dicht
Ärgerliche Überraschung: Ausgerechnet in der Orientierungswoche wurde der AStA-Keller am Duisburger Uni-Campus geschlossen. Das sind die Gründe.
Der AStA-Keller am Duisburger Uni-Campus (AKD) ist seit Dienstag geschlossen, die Nutzung hat das Gebäudemanagement der Universität Duisburg-Essen (UDE) bis auf Weiteres untersagt. Die Schließung kommt zur Unzeit: Die beliebten Erstsemester-Partys in der laufenden Orientierungswoche für die neuen Studierenden müssen wohl ausfallen, weil eine Alternative so kurzfristig nicht zur Verfügung steht.
Die Ursache ist nicht neu: Vermutlich gibt es Schimmelbefall in den Räumen im Untergeschoss der ehemaligen Frauenklinik am Forsthausweg, die seit 1977 von der UDE genutzt wird. Im ältesten Gebäude der Hochschule ist auch die Studierendenvertretung untergebracht. Schon im vergangenen Jahr war der Keller geschlossen worden, konnte dann aber nach einer Beseitigung der Schäden kurzfristig wieder geöffnet werden.
Der Schließung vorausgegangen war eine Begehung durch das Gebäudemanagement, bei der Untersuchung von Raumluft und Wänden war erneut Schimmel-Verdacht aufgekommen. Da der Befall gesundheitsgefährdend sein kann, wurde die Nutzung untersagt. „Der AKD ist vorübergehend geschlossen. Vielen Dank für euer Verständnis“, heißt es seither auf einem Aushang der AStA-Vorsitzenden Berfin Celik.
Ärgerlich ist vor allem der Zeitpunkt: In der sogenannten „O-Woche“ werden Studienanfänger eine Woche vor Vorlesungsbeginn von den Fachschaften an das Uni-Leben herangeführt. Der Asta-Keller spielt dabei normalerweise eine zentrale Rolle. „Das ist der Ort am Campus, wo in der O-Woche so richtig gefeiert wird“, erklärt Jonathan Dreisvogt von der Fachschaft der neuen Fakultät für Informatik und Vertreter im Studierendenparlament.
Dass die Schließung ausgerechnet jetzt kommt, stößt auf viel Unverständnis bei den Fachschaften. Schließlich ist das Schimmel-Problem im AKD seit Jahren bekannt, berichtet auch Dreisvogt. Schon als er vor zwei Jahren sein Studium begann, habe er von älteren Studierenden gehört, dass das Problem spätestens seit 2018/2019 bekannt ist.
„Der Gestank war schon lange extrem penetrant“, sagt der Student, „man war eigentlich nicht mehr arbeitsfähig“. Aus Unikreisen ist zu hören, dass die Ursache vermutlich eine gerissene Bodenplatte unter dem AStA-Keller ist. Deshalb sei Wasser in die Räume eingedrungen. Der Gutachter habe gesagt, die Wände seien „extrem nass“.
Ob auch angrenzende Lernräume vom Schimmelbefall betroffen sind, ist wohl noch nicht sicher. Vor der Probeentnahme seien Fenster in den Lernräumen zum Durchlüften geöffnet worden, berichten Studierende am Dienstag.
Die Kommunikation zwischen der Studierendenvertretung und dem Gebäudemanagement sei bezüglich des Schimmel-Problems „einfach schlecht“ gewesen, kritisiert ein weiterer Fachschaftler. Weil die Räume voll ausgelastet sind, gebe es keine Ausweichmöglichkeit auf dem Campus. Außerhalb so kurzfristig eine Alternative zu finden, sei äußerst schwierig.
Die Mitglieder der Fachschaft Informatik hätten sich eine frühere Entscheidung gewünscht, um die O-Woche umzuplanen. Jetzt müssen die „Erstis“ aus den Fachbereichen Informatik, Maschinenbau sowie den Kognitions- und Medienwissenschaften voraussichtlich auf ihre erste große Uni-Party verzichten. Der Techno-Rave, er war für die kommende Woche geplant, fällt ebenfalls aus. „Um nach Alternativen zu suchen, ist es jetzt zu spät“, bedauert Jonathan Dreisvogt.