Im April brachen die Baugenehmigungen so stark ein wie seit über 17 Jahren nicht mehr, so das Statistische Bundesamt. Grund sind weiterhin die explodierenden Baukosten und hohen Zinsen. Aus der Branche wird Kritik am Bund lauter.
Zinsen hoch bedeutet gerade erstmal, dass die Zinsen zwar hochgehen, aber alles andere als hoch sind. Vor dem Lehman-Crash haben deutliche höhere Zinsen als heute auch nicht vom Bau abgehalten.
Die einzigen, die nun unter die Räder kommen, sind die, die nie liquide waren und immer nur Schulden mit neuen Schulden bedient haben, um nach dem Bau maximale Rendite an die Investoren auszuschütten. Die können das aber auch sehr gerne lassen.
Finde es erschreckend, welch weite Kreise das neoliberale Zinsgejammer zieht.
Ich denke tatsächlich nicht. Das Problem ist, dass nicht nur die Baugenehmigungen eingebrochen sind, so gut wie alle gemeinden wollen horrende Summen für Baugrund haben. Ein Haus für 400k geht vllt gerade noch so, aber wenn der Baugrund dann noch mal 250k kosten soll, wird's lächerlich.
Einerseits natürlich nicht überraschend. Wer in dem Marktumfeld baut (oder auch kauft) kann quasi mit keiner Rendite rechnen. Und gleichzeitig können sich auch die Leute die fürs Lebensgefühl bauen, das nicht mehr leisten.
Problematisch wird es in ein paar Jahren, wenn trotzdem Häuser und Wohnungen benötigt werden, aber nichts neues nachkommt. Da werden die Mieten noch richtig stark ansteigen.