Die Deutsche Krankenhausgesellschaft schlägt Alarm: Die Bürokratie sei so ausgeufert, dass sie die Beschäftigten von der eigentlichen Arbeit abhalte. Ein Besuch auf einer Intensivstation. Von Andre Kartschall.
Reyle-Hahn fasst den Verdacht, den viele im Krankenhaus hätten, so zusammen: "Das Gefühl der Arbeitenden und beteiligten Ärzte und Pflegekräfte ist: Es geht nicht um die Frage, ob wir die Qualität erfüllen, sondern eher um die Suche nach Schwachstellen, um bestimmte Leistungen, die uns eigentlich zustehen, nicht erfüllen zu müssen."
Das Gesundheitssystem in Deutschland steht am Rande des Zusammenbruchs. In der Psychiatrie ist es bereits soweit und die Somatik steht kurz bevor. Neoliberaler Haifischkapitalismus macht es kaputt. Steuerlöcher in Billionenhöhe nicht stopfen sondern Hartzer schikanieren bringt eben nicht das notwendige Geld um die Grundversorgung am Laufen zu halten.
Die Bürokratie koste wertvolle Arbeitszeit, so Götze: "Im Bereich der Anästhesie sind es elf Kühlschränke, die wir jeden Tag so kontrollieren, und hier im Bereich der Intensivstation drei Kühlschränke."
Also ich bin sehr froh, dass die Kühlschränke regelmäßig kontrolliert werden, damit die Patienten keine abgelaufenen Medikamente bekommen.
Das wäre eine von wenigen Anwendungen, wo vielleicht einmal KI weiter helfen könnte: Vorgaben durchforsten und redundante Vorgaben zusammenfassen.
Ansonsten halte ich Bürokratieabbau für einen frommen Wunsch, der kaum umsetzbar ist. Weder im Krankenhaus, in der Industrie, oder auf dem Amt. Wie will man sich von xx Vorgaben trennen, wenn jedes Jahr yy neue Vorgaben hinzu kommen?