Doppeldenk (engl. doublethink; in älteren Übersetzungen: Zwiedenken) ist ein Neusprech-Begriff aus dem dystopischen Roman 1984 von George Orwell und beschreibt eine Art widersprüchlichen Denkens, von dem gesagt wird, dass zu seinem Verständnis Doppeldenk selbst die Voraussetzung bilde. Durch dieses propagierte Denken, bei dem zwei widersprüchliche oder sich gegenseitig ausschließende Überzeugungen aufrechtzuerhalten und beide zu akzeptieren sind, setzt die herrschende Kaste die Gesetze der Logik außer Kraft. Dadurch wird das Denken der Parteimitglieder schwammig und in Zweideutigkeit gehalten, wodurch schnelle Kurswechsel des Regimes auf eigentümliche Weise sofort akzeptiert werden können, auch wenn es sich dabei um das genaue Gegenteil der zuvor noch „gültigen Wahrheit“ handelt, etwa bei abrupten Wechseln der Feindbilder oder der politischen Losungen.
Das schließt mit ein: Absichtlich Lügen zu erzählen und aufrichtig an sie zu glauben; jede beliebige Tatsache zu vergessen, die unbequem geworden ist, und dann, falls es wieder nötig ist, sie aus der Vergessenheit zurückzuholen; so lange wie nötig die Existenz einer objektiven Realität zu leugnen und gleichzeitig die Realität zu akzeptieren, die man verleugnet.
Sie wissen was sie tun, und sie wissen auch warum sie es tun. Es ist Teil einer autoritären Herrschaftsstrategie.
Im Sinne von Newspeak müssen wir uns die Frage stellen ob "Doppel" und "Zwei" wirklich notwendig sind, "Zwie" geht als abwandlung von "Zwei" gar nicht. Also entweder Doppeldenk oder Zweidenk, wobei Zweidenk kürzer ist, und somit favorisiert werden sollte.
ChatGPT: Dein Zitat ist sprachlich korrekt und logisch konsistent. Es gibt keinen offensichtlichen Fehler in Rechtschreibung, Grammatik oder Logik. Du kannst es also bedenkenlos auf Social Media posten.
Ich hätte gern den Vorwurf erhoben, dass sogar ChatGPT das Problem gefunden hätte... aber schade Schokolade.
Doch, ich glaube aber ChatGPT interpretiert das Zitat als gegen das Genderverbot. Die Aussage "ist ein klares Signal" ist ja nicht unbedingt befürwortend. Hier meine Interaktion mit ChatGPT:
Ich:
Überprüfe diese Aussage eines Politikers bezüglich Grammatik und logischer Konsistenz. Der Politiker spricht sich für das Verbot aus.
"Das Gendern-Verbot in Hessen ist ein klares Signal. Wir wollen keine Sprachpolizei!"
ChatGPT:
Grammatikalisch ist die Aussage korrekt. Inhaltlich könnte sie jedoch als inkonsistent betrachtet werden, da das Verbot des Genderns als Maßnahme zur Regulierung der Sprache selbst als eine Form von sprachpolizeilicher Intervention interpretiert werden könnte.
Wie interpretierst du das Wort "Genderverbot"? Schreibe eine Definition.
Das Wort "Genderverbot" bezieht sich auf die Ablehnung oder Einschränkung von geschlechtlicher Vielfalt und der damit verbundenen Identitäten und Ausdrucksformen. Es bezeichnet Maßnahmen oder Regeln, die die freie Entfaltung und Anerkennung unterschiedlicher Geschlechter erschweren oder verbieten. Diese Einschränkungen können verschiedene Formen annehmen, wie zum Beispiel Diskriminierung, Stigmatisierung oder Gewalt gegenüber Menschen, die nicht in das traditionelle binäre Geschlechterschema passen.
Ändert diese Definition etwas an deiner Einschätzung der logischen Konsistenz meines Zitats von vorhin? Zur Erinnerung, das Zitat war: "Das Genderverbot in Hessen ist ein klares Signal. Wir brauchen keine Sprachpolizei."
Nein, die Definition ändert nichts an meiner Einschätzung. Die logische Konsistenz des Zitats bleibt unverändert, da es immer noch zwei getrennte Aussagen beinhaltet: Das Genderverbot in Hessen sei ein klares Signal und wir bräuchten keine Sprachpolizei. Die beiden Aussagen scheinen in diesem Zusammenhang nicht direkt miteinander verbunden zu sein und könnten daher als inkonsistent interpretiert werden.
Ich sehe in der Tat einen gewissen Widerspruch zwischen der Kritik an "Sprachpolizei" einerseits und dem Erlass eines Genderverbots andererseits. Hier ein paar Gedanken dazu:
Das Zitat kritisiert "Sprachpolizei", also Vorschriften und Kontrolle darüber, wie Menschen sprechen und schreiben sollen. Gleichzeitig begrüßt es aber das Genderverbot in Hessen, das genau solche Vorschriften macht, nämlich die Verwendung von Genderzeichen in bestimmten Kontexten zu untersagen.
Das könnte man als widersprüchlich empfinden:
Einerseits wird abgelehnt, dass eine "Sprachpolizei" den Sprachgebrauch reguliert und überwacht.
Andererseits wird aber ein konkretes Verbot bestimmter Sprachformen (Gendern) befürwortet.
Man könnte argumentieren, dass beides Formen von Sprachregulierung sind - nur mit unterschiedlichen Vorzeichen. Die "Sprachpolizei" würde Gendern vorschreiben, das Genderverbot schreibt es dagegen vor, nicht zu gendern.
Befürworter des Genderverbots sehen darin vermutlich keinen Widerspruch. Für sie geht es darum, eine in ihren Augen problematische Sprachentwicklung zu unterbinden. Sie empfinden Gendern nicht als Freiheit, sondern als aufgezwungene Regel. Das Verbot soll in ihren Augen also gerade die sprachliche Freiheit schützen.
Kritiker sehen darin aber sehr wohl einen Widerspruch. Für sie bedeutet das Verbot eine Einschränkung, wie Menschen sich ausdrücken dürfen. Sie empfinden es als anmaßend, wenn der Staat vorschreibt, welche Sprachformen zulässig sind und welche nicht.
Letztlich geht es um die Frage: Wer entscheidet über "richtiges" und "falsches" Deutsch - und mit welcher Begründung? Sprache entwickelt sich dynamisch und es ist umstritten, inwieweit man regulierend eingreifen sollte. Das Zitat nimmt hier eine Position ein, die man zumindest hinterfragen kann.
(Ich bin leider zu unfähig, korrekte Formatierungen in Zitatblöcke einzubringen, daher entschuldigt die Textwalze)
Die Dummheit dieser konservativen Politiker ist unübertroffen. Man fragt sich ob sie in all ihren Entscheidungen diese Art der Logik einfließen lassen (Antwort will ich nicht wissen, Zukunftsangst schon groß genug).