da hatte schon jede Familie mindestens einen PKW
Wenn man wirklich gar kein Geld hatte, war es halt ein gebrauchter, rostender Polo den im Westen keiner mehr fahren wollte.
Gab auch noch viel so Zeugs wie "Ich will meinen Rentner-Mondeo auch wirklich noch bis zur Rente nutzen, also kauf ich mir für 100 Mark nen Trabbi um zur Arbeit zu pendeln"
Aber PKW gab es mehr als genug. Statistik sagt sogar dass die gefahrenen km pro Person seitdem gesunken sind (aber wir haben mehr Autos rumstehen)
Trotzdem sind wir als Kinder ganz natürlich mehrere Kilometer gelaufen oder (sogar im Erzgebirge) mal spontan mal 2-3 Dörfer weiter per Fahrrad gefahren.
Die Elterntaxis kamen bei uns da erst so langsam auf. Eher frühestens Ende der 90er, als auch massig Großeltern mit Auto bereit standen.
Die Entwicklung lief exponentiell. Der LKW Zuwachs nach der Demontage des Schienengüterverkehrs ist da noch nicht mit drin.
In den 90ern war Fahrradfahren/Laufen übler als in den 70ern und heute ist es übler als in den 90ern.
Trotzdem sind wir als Kinder ganz natürlich mehrere Kilometer gelaufen
In den 60ern galt das auch für die Erwachsenen. Es war völlig normal mit Anzug, Aktenkoffer und Hosenklammer bei jedem Wetter auf dem Rad zur Arbeit zu fahren. In den 70ern/80ern galt das dann irgendwann als ärmlich.
Ich gebe dir Recht, aber trotzdem zeigt die Zulassungsstatistik, dass es definitiv immer noch jedes Jahr mehr Autos werden. Gerade auch im Osten (auf den du dich ja beziehst) war es wirtschaftlich während der gesamten 90er noch so unsicher, dass sich die meisten Familien nur ein Auto geleistet haben.
Hm. Du hast die Statistik zu den Personenkilometern zitiert. Insofern hat du vielleicht recht.
Trotzdem, subjektiv habe ich heute auf den selben Straßen mehr Automobil-induzierten Stress als in meiner Schulzeit, ebenfalls 90er/2000er. Aber vielleicht liegt es an mir.
Ja das wurde die letzten Jahrzehnte vernachlässigt, aber mittlerweile passiert da doch richtig was. In meiner Stadt wird seit 3-4 Jahren komplett umgebaut. Überall entstehen Fahrradwege/Fahrradstraßen und angenehme Bürgersteige und Ampeln. Baustellen alle 100m. Ich selbst fahre Fahrrad zur Arbeit und sehe das sehr gerne. Gute Sache.
Noch 4-5 Jahre und Auto fahren macht einfach keinen Sinn mehr in der inneren Stadt.
Damit einher kommt dann auch ein großer Sprung Sicherheit und Lebensqualität.