Lustigerweise wird weder Özdemirs abgeschlossenes Studium, noch Habecks Promotion erwähnt. Und Baerbocks Studium wird sehr verschwurbelt dargestellt. Aber "Alles Abbrecher! Jawoll!!11!!". 🙄
Ich verstehe diese Leute auch nicht wirklich. Einerseits wird sich darüber mokiert, wenn die Politiker "lebensferne Akademiker" sind, die "noch nie gearbeitet haben", andererseits ist es dann auch verkehrt, wenn sie als Erzieher oder Küchenhilfe gearbeitet haben. Vielleicht gibt es ja eine Liste mit Berufen, die die Schwurbler als okay empfinden.
Im Jahre 1996 erwarb Robert Habeck an der Universität Hamburg seinen Magisterabschluss mit einer Abhandlung zu den Gedichten von Casimir Ulrich Boehlendorff (1775–1825), über die er ein Jahr später im Verlag Königshausen & Neumann eine stilkritische Untersuchung veröffentlichte.[10] Von 1996 bis 1998 absolvierte er an der Universität Hamburg ein Promotionsstudium. Im Jahre 2000 wurde er mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit über die unterschiedlichen Darstellungsformen in Literatur und digitalen Medien zum Dr. phil. promoviert. Diese Arbeit ist unter dem Titel Die Natur der Literatur. Zur gattungstheoretischen Begründung literarischer Ästhetizität ebenfalls im Verlag Königshausen & Neumann erschienen.[11]
Ich hatte vor kurzem einer ähnlichen Diskussion von einem anderen User gelesen, dass Studierende wie Kevin Kühnert und co doch auch eine Berechtigung als Abgeordnete haben, weil sie ja auch eine relevante Zielgruppe aktiv vertreten; nämlich wählende Azubis und Studierende! Ich muss sagen darüber hatte ich mir bis dahin nie wirklich Gedanken gemacht, klang für mich aber in dem Moment erstaunlich einfach!
Also ja Manfred: auch solche Leute repräsentieren einen Teil unserer Bevölkerung und das ist auch gut so!
Manfred würde sich doch genauso aufregen, wenn alle von denen ihr Studium in 3 Jahren mit Auszeichnung abgeschlossen hätten. Dann wäre das Argument eben "siehste, alles nur Akademiker, keine Ahnung vom richtigen Leben und richtiger Arbeit"
Das ist mir schon klar, dass man mit diesem Argument keine Manfreds überzeugen kann. Ich fand die Aussage trotzdem so krass simpel und logisch.
Vielleicht möchte uns der Poster dieser Übersicht auch sagen, dass er lieber in einer Technokratie leben möchte, weil er an eine Evidenz des Richtigen glaubt, indem er alle Sachzwänge dem ideal richtigen Konsens der Experten unterwerfen will! Die seiner Meinung nach notwendige Prävalenz technokratischer Maximen muss über die demokratischen Grundsätze gestellt werden. Der Autor verzichtet dabei auf die kalkulierte Instrumentalisierung elaborierter Fachtermini, sondern reduziert die, in unserer Zeit hochkomplexe und nuancierte Reflexion über die inhärente Komplexität unseres politischen Systems, in einfachen, dem Bildungsbürgertum fernen, Worten: "Hat kurz als Erzieher gearbeitet"!
Zumal das nicht mal was schlechtes ist. Wir bräuchten eher noch mehr Leute in der Politik, die so schreiben können, dass es auch Kinder und andere geistig (noch) nicht voll entwickelte verstehen
Auch das Studium abzubrechen ist nicht unbedingt was schlechtes. Oft ist nicht das Scheitern an den Inhalten der Grund, sondern die Erkenntnis dass es nicht das ist, was man sich vorgestellt hat oder langfristig im Beruf nutzen möchte.