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Steimle-Lesung mit Texten von Klemperer untersagt

www.saechsische.de Steimle-Lesung mit Texten von Klemperer untersagt

Am 9. November sollten zur Erinnerung an die Pogromnacht 1938 neben Uwe Steimle auch Arnold Vaatz und Antje Hermenau aus Victor Klemperers LTI lesen. Das hat der Verlag nun untersagt.

Steimle-Lesung mit Texten von Klemperer untersagt
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  • Ich bin da sehr gespalten. Einerseits finde ich es sehr sinnvoll Kemperer vorzulesen, ich verstehe aber andererseits auch nicht warum der Reclam-Verlag da jetzt besondere Rechte haben sollte. Also ich hab keine Ahnung wie die zu denen kamen. Wenn ich mir den Fall hier aber mal genauer anschaue, bin ich auch etwas froh, dass Reclam das untersagen möchte, denn der Steimle scheint echt ein ziemlicher Otto zu sein und hinzu kommt, dass die Veranstaltung von den Freien Wählern veranstaltet wird, deren Vorsitzender in letzter Zeit nicht sonderlich rühnlich agiert hat.

    • Aufführungsrechte liegen in der Regel beim Verlag (wie Übersetzungsrechte, Vervielfältigungsrechte usw.). Klemperers Buch ist spätestens seit den 80er Jahren bei Reclam erschienen; sie haben vermutlich irgendwann die Rechte vom ursprünglichen Verlag (Aufbau-Verlag im Osten, Melzer-Verlag im Westen) gekauft oder sonst irgendwie übernommen.

    • Da hat Volkverpetzer aber anscheinend schlecht recherchiert:

      Es geht ihnen darum, Parallelen zwischen der heutigen Bundesrepublik und dem SED-Regime zu behaupten und Anspielungen zu machen, die Verfolgung von Andersdenkenden im Dritten Reich könnte Kontinuitäten bis heute haben.

      Ich weiß nicht woher die das haben, aber Steimle hat z.B. keine negative Einstellung gegenüber der DDR. Das kann man alleine bei Wikipedia nachlesen. Es geht hier rein um den Vergleich zwischen BRD und Hitlerdikatur. Außerdem ist das auch ein bisschen absurd den Klemperer dafür zu nutzen. Klemperer war im schlimmsten Fall ambivalent gegenüber der DDR. Keinesweges negativ, wenn dann skeptisch. Tendenziell am ehesten dafür. Außerdem macht das im Osten bei diesen Querköppen weniger Sinn. Sowas ist im Westen geläufiger.

      Zu Steimle. Im 4. Satz von Wikipedia steht:

      Rezipiert wird er für das Bedienen des Gefühls der Ostalgie in seinem Kabarettprogramm

      Wenn er Witze oder Anspielungen über die DDR macht, was halt öfters vorkommt, dann geht es nicht darum seine Einstellung zu zeigen, sondern sein Publikum anzusprechen. Wenn das anders sein sollte und ich komplett daneben liege, bin ich offen für Korrekturen.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Uwe_Steimle

      • @Guildo @peregrinus Offenbar ist Steimle als Ostalgiker sowohl gegenüber DDR als auch BRD mindestens ambivalent eingestellt. Ich kenne seine respektlosen Seitenhiebe gegen BRD-Prinzipien aus früheren Videos. Alte Umsturzhoffnungen aber für heute - scherzhaft, natürlich. Er hat nicht ohne Grund seine Sendung beim mdr verloren, sag ich mal. Sein Werdegang hat Ähnlichkeit mit KenFM.

        Die Paradoxie dabei ist offensichtlich: sucht er das Publikum oder wird er vom Publikum gefunden? So etwas verselbständigt sich. (Siehe Film "Joker") - Wird aber auch von Algorithmen befeuert.

        Publikum mit einer aufredenden tabuisierten Randposition zu erhaschen ist ein riskantes Geschäftsfeld. Wenn die Randposition politisch ist, geht es um Macht und Verbote. Viele Demokraten applaudierten Reclam für das Verbot.

  • Nazis die Klemperer vorlesen wollen ist schon sehr kaputt. Dies bleibt die ultimative Clown-Zeitachse!

  • Nun doch genehmigt.

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