Vor einer Woche profitierte vor allem eine Partei bei den Landtagswahlen: die AfD. Wir müssen dringend aufarbeiten, was da passiert ist – und was es jetzt zu tun gilt.
Ein wichtiger Kommentar von @Dirk Zum Umgang mit den rechtsradikalen Tendenzen in der Gesellschaft und vor allem mit der #AFD.
Aber warum wählt man dann eine Partei, die Reiche noch weniger besteuern möchte und Arbeitnehmer noch stärker belasten möchte? Keine andere Partei fordert mehr Entlastungen für Reiche und weniger Entlastung für Sozialschwache als die AfD.[*] Sind die Menschen so frustriert, dass sie sich aus Trotz selbst ins Bein schießen wollen?
[*] Im Wahlprogramm. In der Kommunikation behaupten sie gerne - ohne rot zu werden - das genaue Gegenteil von ihren tatsächlich zu Papier gebrachten Forderungen.
Hmm. Ich glaube, ich habe mir mit der Anmerkung gerade selbst geantwortet.
Weil alle anderen bisher an der Macht den Arbeitnehmern ins Gesicht gespuckt haben in den letzten Jahrzehnten.
Mein Papa würd lieber Nazis als Gewerkschaftlern vertrauen. Und bei seiner Firmengeschichte, weiß ich zumindest auch wieso. Auch wenn ichs natürlich verurteile. Und mein Papa wählt zum Glück ziemlich sicher mich, weil er opportunistisch genug ist. :D
Die ganze linke Politik bräuchte einen glaubhaften Neuanfang für frustrierte Arbeitnehmer.
Danach würde man sehen, wie viele übrig bleiben, die offen rechtsradikal wählen.
Das ist ein recht komplexes Thema aber vereinfacht gesagt haben Populisten vor allem dann Hochkonjunktur, wenn es der breiten Masse wirtschaftlich schlecht geht.
Ok nachdem es zum Thema passt reposte ich nochmal einen Kommentar von mir aus einem anderen Thread:
Ich finde, dass die Medien in den letzten Jahren einen sehr negativen Einfluss auf die politische Landschaft hatten. Was ich damit meine ist, dass sie Probleme dermaßen hoch stilisieren, dass sie überall nur noch Wut und Empörung hoch kochen. Und diese Emotionen wären meiner Meinung nach deutlich weniger stark gewesen, wenn die Berichterstattung unaufgeregter statt gefunden hätte.
Zum Beispiel das Heizungsgesetz beziehungsweise allgemein Streitigkeiten in der Ampel. Beim Heizungsgesetz ist die Ampel zu einem guten Teil selbst Schuld, dass sie das so in der Öffentlichkleit ausgetragen haben (bzw wer auch immer das am Anfang an die Springer Presse durch gestochen hat FDP hust hust). Aber nach der Sommerpause die Sache mit der Kindergrundsicherung. Da stand in einem Tagesschau Artikel, dass Paus irgendwas von der FDP vetod hat (habe vergessen was) um Lindner eins rein zu würgen wegen der Kindergrundsicherung. Das mag ja durchaus so gewesen sein, aber in dem ganzen Artikel wurde mit keinem einzigen Wort erwähnt mit welcher vielleicht ja doch sinnvollen Begründung sie das vetod hatte. In dem Artikel wurde nur wieder Wut und Empörung geschürt ohne auch nur einmal auf das eigentliche Sachthema einzugehen.
Die Medien machen durch ihre Berichterstattung Probleme deutlich größer als sie in der Realität eigentlich sind. Und dann reagieren die Politiker (auch der nicht rechten Parteien) wiederum darauf und sagen ja Migration ist ja ständig in aller Munde und alle sind so aufgebracht und wütend. Das ist ja ein riesen Problem da müssen wir jetzt drastische Position beziehen und klare Kante zeigen. Und so nimmt es nur noch mehr Raum in der öffentlichen Wahrnehmung ein. Und ich glaube eben auch, dass die meisten Leute in ihrem Alltag nichtmal negativ mit Migration in Kontakt kommen. Das man mal jemanden hört, der nicht deutsch redet, möchte ich nicht als negativ in Kontakt kommen zählen lassen.
Anyway die Medien als vierte Gewalt kommen ihrer Verantwortung in dieser Sache nicht verantwortungsbewusst genug nach.
Dazu kommt dieser merkwürdige Anspruch, dass sich die Koalitionspartner "verstehen" sollen. Nein, die sollen sich nicht "verstehen", sondern möglichst gut ihre Interessen und die ihrer Partei durchsetzen. Diese Interessen sind nun einmal oft unvereinbar (v.a. wenn die FDP mitmischt).
Ich bin da immer froh um den Aufwachen-Podcast, der diese teilweise grauenhafte Berichterstattung aufarbeitet.