Die Sicherheitsbehörden rechnen mit einer antisemitischen Protestwelle in Deutschland. Auch Anschläge seien nicht auszuschließen. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung warnte vor anti-israelischen Tendenzen an Schulen.
Das Bundeskriminalamt (BKA) rechnet mit einer Protestwelle gegen jüdische Einrichtungen und Gebetshäuser. Dies gehe aus einem internen Lagebild hervor, berichten "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Bild"-Zeitung übereinstimmend. Neben Demonstrationen seien auch Proteste vor US-Einrichtungen, insbesondere in Berlin, sowie vor US-Militärstützpunkten zu erwarten, heiße es dort. Der Schutz jüdischer Einrichtungen wurde daher erhöht, erklärte BKA-Präsident Holger Münch.
Es wird definitiv eine "antisemitische Protestwelle" geben, wenn jede Kritik am israelischen Staat und Militär als Antisemitismus bezeichnet wird. Ist natürlich auch eine einfache Lösung um mit Kritik umzugehen....
Wenn nach einem Massaker an der israelischen Bevölkerung wie letztes Wochenende ausschließlich Kritik an Israel geäußert wird, mit wenigstens schweigender Duldung des Angriffs, ist der Verdacht auf Antisemitismus durchaus gerechtigfertigt.
Ich verurteile den Angriff der Hamas genauso wie dass derzeit phosphorbomben auf Zivilisten geworfen werden. Die Reaktion Israels kann nur mit barbarisch und ekelhaft beschrieben werden.
Rein aus Neugier, was wäre eine angemessene Reaktion? Ich will nichts zu Kriegsführung sagen, da kenne ich mich nicht aus, aber welche Reaktion Israels würde dich nicht aufschreien lassen?
Ich glaube du versteht das Konvent nicht. Es ist kein whitelist approach, sondern verbietet schlicht einige wenige Waffengattungen oder Handlungen. Phosphorbomben über Siedlungsgebieten ist eine davon.
Irgendwas passt da nicht zusammen. Auf der Webseite von hrw ist ein Artikel von 2009 über Einsatz von weißem Phosphor unter “meistgelesenen”. Der von dir zitierte Tagesschau Artikel sagt es sei was aktuelles, aber auf der hrw Webseite finde ich dazu nix aktuelles, eben nur den Artikel von 2009
Ja, der Artikel ist glaubwürdig. Aber deshalb stellt er die Situation anders da, als du es jetzt tust.
Zunächst einmal: "Bomben" ist missverständlich und "werfen" macht deine Aussage komplett falsch. Es geht hier um Artilleriegranaten. Die sind verhältnismäßig klein. Nach HRW es ist auch klar, dass sie nicht "auf" Zivilisten gerichtet sind. Der weiße Phosphor wird in diesem Zusammenhang wohl vor allem als Markierug genutzt.
Anders als bei den Angriffen von Hamas bestätigt sich hier also - wieder einmal - dass Israel keine Zivilisten keineswegs "auf" Zivilisten schießt oder "auf" Zivilisten Bomben wirft. Das heißt natürlich nicht, dass diese Granaten keine Zivilisten verletzen könnten.
Was HRW hier fordert, sind noch weitergehende Vorsichtsmaßnahmen, um die Verluste in der Zivilbevölkerung zu vermeiden. Inwieweit sie da Recht haben ist leider von außen nur schwer zu beantworten. Wir reden hier immerhin von einem Krieg. Ab einem gewissen Grad der Unvorsichtigkeit ist es ein Kriegsverbrechen, wenn man zivile Opfer nicht vermeidet. Aber es ist leider tatsächlich wahr, dass Hamas sehr viel dafür tut Zivilisten in die Schusslinie zu bringen. Genauso ist es umstritten, ob und unter welchen Umständen weißer Phosphor verboten ist.
Diese Tendenz gibt es in Deutschland leider definitiv.
Aber leider genau so gibt es in Deutschland haufenweise "Kritik", die sich in Ihrer Lautstärke und Konzentration auf Israel, obwohl es viele genau so schlimme oder schlimmere Staaten auf der Welt gibt, und ihres kompletten Ignorierens einer möglichen Schuld der Palästinenser an irgendwas, selbst deutlich als antisemitisch motiviert outet.
Darüber hinaus gibt es dann auch noch den einfachen, offenen Antisemitismus.
Und alles drei richtet sich in Deutschland immer mit gegen deutsche, jüdische Gemeinden, Einrichtungen und Personen.