Klar Sonneborn und sein Geschreibsel ist mehr als fragwürdig und gleiches gilt für die Berliner Zeitung. Fand aber den Beitrag trotzdem nicht uninteressant und zumindest lesenswert.
Der Text zeigt einige wichtige Punkte auf, aber wäre so viel besser, wenn er vor dem Putsch geschrieben wäre.
So entsteht der Eindruck, als würden sich die Putschisten auch nur einen deut um anti-imperialistische oder irgendwie afrikanisch-basisdemokratische Belange scheren, statt um den eigenen Machterhalt. Wie man es ja am Anführer der Putschisten, dem Chef der Präsidentengarde, der mutmaßlich ersetzt werden sollte, sehen kann.
Und der Kommentar zum Ukraine-Krieg ist natürlich auch Quatsch. Sonneborn halt.
Auch wenn Sonneborn sonst für einen Haufen Sarkasmus steht(welcher auch hier zu sehen ist), hat er etwas sehr gutes Geschrieben. Selten fand ich einen Text so Lesenswert wie diesen hier. Inhaltlich hat er nämlich Recht.
Für mich ist Sonneborn ein interessantes Beispiel für einen Querulanten, der sich schon immer gesellschaftlichen Strömungen teils aus Prinzip widersetzt hat, und trotzdem mit klar humanistischen Werten zu wertvoll ist, um ihn jetzt pauschal als "sexistischen, rassistischen Russlandfreund" bedeutungslos zu machen. Ich fand ihn nie so richtig sympathisch, aber ich bin bereit ihn ab und zu anzuhören und mich kritisch mit ihm auseinander zu setzen. Ich finde den Text auch gut.