Nachdem im Frühjahr 2020 in einer Nacht- und Nebelaktion die Fahrbahn (die illegal schmalen kombinierten Geh-/Radwege ausgenommen) saniert werden konnten, zeigt sich in der Verwaltung der mangelnde Wille irgendwas für den Radverkehr zu tun.
Ich hasse diese Versuchsmentalität. Seit Jahrzehnten läuft ein Versuchsprogramm mit knapp 18 Millionen Proband:innen im Nachbarland, wir wissen was funktioniert.
Ich sehe, dass so ein "Versuch" vielleicht auf weniger Gegenwind stoßen wird als direkt eine permanente Änderung vorzuschlagen, vielleicht ist das politisch nicht falsch. Aber inhaltlich ist es wirklich mühsam.
Das einzige Problem, was ich sehe: es ist halt leider eine von zwei Nord-Süd-Achsen in Heidelberg - und dazu die, die eine hohe RTW-Dichte hat, da das der Hauptzubringer u.a zum Uniklinikum ist, und gleichzeitig auch der direkteste Weg zur Autobahn gen Süden ist. Sprich: Morgens steht der Verkehr Richtung Norden, Ab 16:00 Richtung Süden.
Das der Hauptbahnhof auch an diese Straße angeschlossen ist, ist nicht gerade hilfreich. Die Busse aus dem Neuenheimer Feld fahren zu den Zeiten nach dem Fahrplan: der Bus kommt, wenn der Bus kommt.
Allerdings muss dringend etwas für die Radfahrer und Fußgänger gemacht werden. Deswegen: 3 Spuren für Autos mit dynamischer Spurverteilung (diese Grünen Pfeile mit den roten Kreuzen, die man je nach Verkehr schalten kann), und eine Spur für Radfahrer. Dann kann man vllt. Irgendwann dort ordentlich radfahren, und vorallem auch Überholen als Radfahrer.
Langfristig hilft der Straße aber nur ein neuer B-Plan mit größerem Lichtprofil und anschließender Umnutzung der Gewonnenen Fläche.
Für Rettungsdienste, Polizei und Feuerwehr ist es doch ideal, wenn es neben der PKW Spur eine breite Spur gibt auf der nur Fahrzeuge unterwegs sind, die im Notfall schnell auf den Gehweg gehoben werden können und die eine Straße vor allem nicht so verstopfen wie KfZ.
Ich habe schon mehrfach Berichte gelesen, in denen es hieß das dank breiter Radfahrspuren die Rettungsdienste jetzt deutlich schneller durch die Stadt kommen.
Versteh ich. Ohne größere Baumaßnahmen wird das trotzdem ein rohrkrepierer: Der Anschluss auf beiden Seiten ist eine Katastrophe, wenn man beide Radwege in eine Spur legen möchte. Auf der einen Seite ist eine Brücke, die auf beiden Seiten zu schmal für bidirektionalen Rad mit Fußweg ist, auf der anderen Seite ist die Meisterleistung des Kreuzungsdesigns. Empfehle mal eine Vorort Begehung mittels Apple Street View.
Dort eine unüberlegte „Radspur“ hinzulegen führt mMn. nur dazu, dass dann auf der Brücke der Geisterfahrverkehr nur noch mehr zunimmt, und es noch unattraktiver macht.
Man müsste wenn, die vorhandenen Wege verbreitern, und endlich baulich von der Straße trennen (Grüße gehen raus nach Mönchengladbach!). Den Nutzen von den verbreiterten und baulich getrennten Wegen für RTW und co. stelle ich jetzt mal skeptisch in Frage, bis ich Pläne sehe, ob das klappen könnte.
gez. ein Betroffener, der die Strecke fast jeden Tag fährt (mit dem Rad natürlich :) )
Ich kenne die Strecke ganz gut. Ein Problem, auf das ich etwa bei jeder zweiten Befahrung treffe sind langsame Radfahrer, die über rot an einem Vorbeifahren, während man selbst an der Ampel steht. Wird die Ampel dann grün, hat man für den nächsten km keine Möglichkeit mehr an diesen vorbeizukommen. Neben Geisterfahrern sollten auch Rotlichtverstöße viel mehr kontrolliert und geahndet werden. Beides könnte man sofort umsetzen. Die Spuren verbessern kann und sollte man dann natürlich immer noch.
Ja, ok. Das sehe ich ein. Es geht aber zumindest um genau die Strecke und die Tatsache, dass sie zu schmal zum überholen ist. Auf die Geisterfahrer wird im Artikel auch bereits eingegangen. Also komplett am Thema vorbei finde ich das auch nicht. Aber sicher wollte ich auch meinem persönlichen Leid Platz geben ^^