Rund um die Demonstrationen gegen die Verurteilung der Linksextremistin Lina E. in Leipzig hat es mehrere Anschläge auf Privatautos von Polizisten gegeben. Die Polizeigewerkschaft in Sachsen spricht von versuchten Tötungsdelikten.
Ich verstehe nicht, dass die Leute nicht begreifen, dass das genau die Aktionen sind, die unentschlossene/uninteressierte Leute auf die andere Seite treiben und das Urteil "rechtfertigen".
@thoralf@Merion diese *unentschlossene/uninteressierte Leute* sind doch Fabelwesen. In der Realität waren sie entweder schon auf einer Seite oder sie bleiben in ihrer Zone der Gleichgültigkeit.
Diese Vorstellung, dass es Personen gibt die sich ihr Leben lang in dieser instabilen Balance hielten und nun ist es _dieses_ eine Ereignis das sie in die eine (und es ist komischerweise immer nur die eine) Richtung fallen lässt, kann ich auch nicht teilen.
Ich rede von Aktionen (Plural), die Leute in die eine oder andere Richtung schieben.
Und natürlich ist das nicht binär, sondern ein weiter Bereich.
Ich zähle mich selbst zu den Personen, die ob der Aktionen von Lina die Nase rümpfen. Ich halte nichts von Selbstjustiz und bin der Meinung, dass (gerade in dem Bereich) Gewalt absolut keine Lösung ist.
Beim Urteil war ich tatsächlich geschockt, denn die 8 Jahre sind (im Verhältnis) überzogen.
Aber Re-Aktionen, wie das Lösen von Radmuttern an Polizeiautos, erzeugen bei mir alle möglichen Reaktionen - aber führen gewiss nicht zu einer Erhöhung meines Verständnisses für die ursprüngliche Aktion.
Wenn der Staat versagt seiner Aufgabe nachzukommen die Demokratie vor Faschist:innen zu schützen ist es unsere Bürger:innenpflicht dies selbst in die Hand zu nehmen.