Die letzten Wochen bei mir waren sehr windig, dunkel, kalt und verregnet.
Jetzt plötzlich zeigte sich die Sonne doch wieder von ihrer besten Seite und bescherte mir innerhalb eines Tages teils 25°C und tollsten Sonnenschein, und das jetzt schon die ganze Woche lang...
Und ich glaube, genau das hat meinen Pflanzen überhaupt nicht gefallen.
Meine Durban Dew, eigentlich sehr robust und bisher sehr schnellwachsend, befindet sich in einer DWC-Hydroponikkultur.
Dort, in ihrem Planschbecken, ist sie jetzt schon gleichbleibend seit Monaten und fühlte sich dort das ganze Jahr über pudelwohl.
Ich achte immer drauf, dass ich die Optimalwerte einhalte, also pH von 5,8 und einen EC von ca. 2 mS (1000 ppm), wobei dieser theoretisch, laut einigen Quellen, auch locker noch höher gehen würde, insbesondere, weil die Pflanze sich seit ca. zwei Wochen in der Blüte befindet.
Ich habe bisher keine Mängel gesehen und bin daher mit der Erhöhung der Düngermenge etwas vorsichtiger, zumal es der Pflanze echt gut ging und sie trotz Blütephase weiter gewachsen ist.
Als ich vor ein paar Tagen gesehen habe, dass einige der Blätter sich auffällig stark zu "Klauen" verformen und überdüngt aussehen, hab ich, das erste Mal nach bestimmt 1-2 Monaten, einen vollständigen Wasserwechsel vorgenommen und den EC von ~2 auf 1,5 mS reduziert.
Blöderweise hat das aber nichts gebracht, und wenige Tage später durfte ich mit ansehen, wie die ersten Blattspitzen verbrennen.
Nochmal um einiges schlimmer sieht es bei meiner Chili aus.
Diese war ebenfalls, wie die Durban Dew, in einer absoluten Hochphase, hat gefühlt mehr Schoten als Blätter rausgepresst, und jetzt, aus dem nichts, verreckt mir die blöde Pflanze!
Ich weiß wirklich nicht, ob ich die noch retten kann. Die sieht einfach aus, als hätte ich sie für 3 Wochen nicht gegossen.
Bei Chilis werden normalerweise locker 3 mS empfohlen, ich war bei ca. 1,5-2 mS, bin dann nach dem Wasserwechsel auf 1-1,5 runter, was nichts gebracht hat, und jetzt auf 2,5-3 mS hoch.
Zudem hab sie zusätzlich noch mit verdünntem Dünger (0,2 mS) auf den Blättern besprüht. Das macht man ja auch bei Stecklingen, wenn diese vertrocknet oder geschwächt aussehen.
Seltsamerweise zeigt meine CBD Mazar, welche in Erde wächst und bisher eigentlich ausschließlich organisch gedüngt wurde, ähnliche Erscheinungen.
Diese hatte vor ein paar Wochen einen Mangel, weshalb ich sie ausnahmsweise mit stark verdünntem Hydrodünger (mineralisch, 0,7 mS/ 400 ppm) und einer größeren Menge organischem Langzeitdünger gedüngt habe.
Sie hat parallel ebenfalls schon leicht verbrannte Spitzen hier und da.
Sowas kann doch eigentlich nicht sein, oder?
Um den Hanf mach ich mir jetzt nicht so sehr Sorgen, der kriegt sich bestimmt wieder irgendwie ein, und momentan ist es ja echt noch nicht so wild.
Aber wie?
Warten bringt nichts, ich muss was tun, bevor es schlimmer wird. So kurz vor der Ernte reinzukacken wäre echt übel.
und jetzt, aus dem nichts, verreckt mir die blöde Pflanze!
Kann es vielleicht auch an der Nachttemperatur liegen? Tagsüber Sonne ist schön, aber nachts kühlt der Tank ordentlich aus, nicht sicher ob die Wurzeln das so prickelnd finden. In Erde ist der Effekt wohl nicht ganz so extrem wie in Hydro.
Das "Clawing" bedeutet meistens N-Überschuss und sollte mit dem Wasserwechsel behoben sein. Erholung dauert aber, das ist nicht gleich ersichtlich. Ist bei dir auch nicht arg wild. Die Wassertemperatur nachts würde ich mal messen und eher im Auge behalten.
Die Wassertemperatur ist ganz in der Früh bei ca. 12-14°C, dann wärmt sie sich über den Tag um ein paar Grad auf, aber bleibt eigentlich immer recht konstant und im guten Bereich.
Wasser ist ja sehr träge was das angeht.
Ich kann mir höchstens vorstellen, dass der Kontrast aus kaltem Wasser und warmer Luft eine Überforderung für das Wurzelsystem darstellt und die Pflanze jetzt gestresst ist.
Das mit dem N-Überschuss checke ich auch nicht, woher das kommt.
Wie ich schon geschildert habe, ich bin bei der Düngerkonzentration eigentlich recht niedrig.
Ich hab da was gelesen, dass das evtl auch von zu viel Wasser kommen könnte
Überwässerung
Es ist kein Geheimnis, dass Cannabis Wasser braucht, um zu überleben. Pflanzen nutzen diese wertvolle Ressource während der Photosynthese, um Nährstoffe zu transportieren und sich prall und stark zu halten. Doch gibt es hier, wie überall sonst auch, ein Zuviel des Guten: Zu viel Wasser schadet mehr als es nützt.
Überwässerung tritt normalerweise auf, wenn Anbauanfänger es mit ihren Pflanzen zu gut meinen – sie sehen einen Fleck trockener Erde und geraten in Panik. Eine konstante Wasserversorgung bedeutet allerdings, dass sich Flüssigkeit im Boden ansammelt. Nehmen Pflanzen zu viel Wasser auf, wölben sich die Zellen in den Blättern auf und platzen schließlich. Dies führt zu Krustenbildung an den Spitzen und einem brüchigen Aussehen. Nicht zu vergessen: Überschüssiges Wasser schafft einen Nährboden für schädliche Pilze und spült wertvolle Nährstoffe aus der Erde.
Keine Ahnung wie das jetzt bei Hydro ist. Da sind auch noch mehr mögliche Ursachen genannt