Erfahrungen mit automatisierter Tropfchenbewässerung
Hallo! Da ich über den Sommer hier und da mal wegfahren werde, habe ich mit dem Gedanken gespielt, mir eine automatische Bewässerung zu installieren. Es gibt da Systeme, etwa von Gardena, günstigere Alternativen von einer Vielzahl von chinesischen Herstellern und die Möglichkeit so etwas mit einem Microcontroller selbst zu bauen.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit solchen Systemen und mag berichten, ob es sich für euch gelohnt hat und unter welchen Umständen? Ist das System ausgefallen oder mit der Zeit kaputt gegangen? War die Wassermenge ausreichend und gut einstellbar? Ich z.B. wohne in einer Stadtwohnung im obersten Stockwerk und es geht um Pflanzen auf meinem Balkon und auf den Fensterbänken.
Ich habe zwar auch Nachbarn, die ich fragen könnte, aber möchte auch zum einen nicht so sehr zur Last fallen und zum anderen weiß man dann auch nie wie zuverlässig gegossen wird (oder sogar zu viel).
Ich passe jedes Frühjahr meiner Mutter ihr Gardena-System an ihre Wünsche an, über Winter lasse ich das Wasser ab und lege die Steuerung in den Keller.
Versorgt wurden Mal maximal 6 Tomatenkübel, 3-4 Blumentöpfe und ein paar Erdbeeren.
Bislang konnte ich das System immer anpassen, die Kübel stehen jedes Jahr ein wenig anders, sodass ich tlw neu kombinieren muss.
Bei der Steuerung ist mittlerweile ( vielleicht 8Jahre in Benutzung) der Drehschalter abgebrochen, mit einer Holzschraube aber zumindest wieder benutzbar.
Ohne Sensoren wässert die Anlage zweimal am Tag (morgens und abends) und gerade am Anfang müssen die verstellbaren Dripper eingestellt werden, da auch die festen verbaut sind und sich nach ihnen die Bewässerungszeit richtet.
Schau auch mal Richtung Blumat, das System läuft ohne Strom, nur muss ein Wassertank (10 Liter Eimer, Maurerkübel etc.) ca. 20 cm höher stehen als die Tropfer, damit es funktioniert. Da jede Pflanze ihren eigenen Sensor hat, gibts nicht das Problem was man bei automatischen Bewässerungen haben kann, dass eine Pflanze zu viel, die andere zu wenig bekommt.
Wir haben auf unserem Stadtbalkon seit mehreren Jahren zwei Gardena AquaBloom Sets im Einsatz. Im Alltag füttern wir die Pumpen aus zwei kleinen Eimern, die man regelmäßig nachfüllen muss. Wenn wir länger verreisen, befüllen wir einfach zwei 80 Liter Bottiche aus dem Baumarkt. Da die Pumpen Solarbetrieben sind, brauchen wir auch keinen Stromanschluss.
Wir waren im Hochsommer teilweise bis zu 3 Wochen weg und das System hat dafür gesorgt, dass bisher jede Pflanze überlebt hat.
Für Tomaten und andere Pflanzen, die extrem viel Wasser benötigen, würde die Tröpfchenbewässeerung jedoch niemals reichen.
Ich hab bei Tomaten mit DICK mulchen sehr gute Erfahrungen gemacht. Auch mit Tröpfchenbewässerung in Kombi.
Hab meiner Schwiemu nur gezeigt, wo si anstechen und aufdrehen muss. Allso 2-3 Tage für 2h laufen lassen... war immer schön feucht unterm Mulch. Die Erde immer feucht und krümelig.
Ja, ist mittlerweile auch leider deutlich teurer als wir es damals gekauft hatten. Normalerweise hätte ich mir selbst etwas mit einem Microcontroller gebastelt, aber bei der kompakten integrierten Bauweise vom Aquabloom war ich dafür ehrlich gesagt etwas zu faul.
Ich habs bei uns mit nem Microcontroller und einer Kombination aus Drip und Sprueher verbaut, habe draussen allerdings auch ne Wasserversorgung.
Das Gardena Zeug ist qualitativ schon gut und auch durchdacht finde ich. Ich hab selbst keine Erfahrung mit dem Aqua Bloom, hatte das fuer den Vorgarten aber mal ins Auge gefasst. Letztendlich solltest Du Dir ueberlegen was Du genau brauchst und dann schauen welches Set am besten dazu passt.
Cool! Hast du selbst programmiert oder auf ein bestehendes System aufgebaut? Ich habe noch nicht so vertrauen in meine Hardware Skills dass ich mir traue etwas selbst zu bauen das mit Wasser interagiert. Ich habe sechs größere Zimmerpflanzen und so 1-2 Dutzend kleine also lohnen würde es sich für den Urlaub zumindest schon. Im Alltag stehen sie natürlich nicht alle an einem Fleck, da wären es wirklich nur die drei auf dem Balkon.
Das ist wirklich keine Rocket Science und wenn Du an sowas grundsaetzlich Interesse hast, dann hier ein kurzer Ueberblick.
Microcontroller ist ein ESP32, auf dem laeuft ESPHome. Hier gbt es vorgefertigte Module fuer alle moeglichen Komponenten die man an einen ESP anschliessen: Relais, Motoren, Kamera, alles was das Bastlerherz begehrt. Die Programmierung erfolgt ueber einfache config files und ist gut dokumentiert und leicht verstaendlich.
Ich hab an den ESP ein relais board angeschossen und an dem haengen zwei magnetventile (darauf achten das sie normal closed sind, sonst fliesst das wasser beim stromausfall). Mein ESP wird ueber Home Assistant gesteuert, Du kannst den Automatismus (einmal am Tag das relais fuer x minuten an) aber auch direkt in ESPHome machen. Microcontroller und Relais liegen in einer IP6X Box neben dem Verteiler mit den Ventilen.
In Deinem Fall braeuchtest Du eher eine Pumpe die Du an den ESP anschliesst. Oder die einfachste Variante: Pumpe an einer Zeitschaltuhr, dann das DripSystem an die Pumpe anschliessen, sofern Du ne Steckdose aufm balkon hast.