In einem offenen Brief solidarisierten sich jüngst namhafte Philosophen mit den Palästinensern gegen Israel. Implizit deuten sie dabei aber die Hamas zur Befreiungsbewegung um, kritisiert die Philosophin und „Blätter“-Mitherausgeberin Seyla Benhabib.
Mal ein differenzierter Artikel zu dem durch und durch komplexen Thema
Die Hamas ist keine Befreiungsbewegung und Israel ist kein sekularer und demoktratischer Rechtsstaat. Daher Solidarität mit niemandem, außer der leidenden Zivilbevölkerung.
Das empfinde ich persönlich als stark vereinfacht. Der dort vorherrschende Nationalismus in der heutigen Ausprägung ist ein Ergebnis eines viele Jahrzehnte vorherrschenden Konfliktes.
Es bedarf vielleicht keine Solidarität mit dem Staaten Palästina oder Israel, aber beide müssen anerkannt sein, wenn wir die Lage der Bevölkerung zumindest perspektivisch verbessern möchten.
Es ist neben der Auslöschung der Bevölkerung eines Staates die einzige Möglichkeit
Nö. Man könnte ja auch für einen gemeinsamen, demokratischen Zweivölker-Rechtsstaat errichten. Aber weißte was: Das haben wir (also BRD/EU/...) nicht zu entscheiden. Es ist ein innenpolitisches Problem.
Nein. War es auch nie. Sogar unter den ursprünglichen hardcore Zionisten gab es Pläne, wie man einen gemeinsamen Staat mit zwei gleichberechtigten Parlamentskammern bilden könnte. Die Ziele des ursprünglichen Zionismus wurden auch mit der Errichtung eines israelischen Staates längst erreicht.
Alles was danach kam ist klassischer Imperialismus.
Man müsste das Gebiet wieder unter UN Kontrolle stellen, die nächsten Jahrzehnte den Landraub rückgängig machen, und die begangenen Verbrechen aufklären und ahnden und schließlich auf der Basis einen Staat errichten, in denen alle auf dem Gebiet lebenden Menschen gleichberechtigte Staatsbürger sind.
Vor der Gründung dieses israelischen Staates haben die Menschen in der Region weitgehend friedlich zusammengelebt. Es gab Millionen Juden in arabischen Staaten. Die "Es kann nur einen geben" Vernichtungsideologie haben die Siedler aus Europa mitgebracht.
Zwischen Krieg gegen einen fremden Besatzer führen und eine Volksgruppe als solche zu vernichten besteht ein nicht ganz unerheblicher Unterschied. Oder würdest du den Ukrainern vorwerfen, sie wollten die Russen vernichten?
Um in deinem Bild zu bleiben, müssten aber beispielsweise wir Deutschen Krieg gegen Russland führen, weil es sich in der Ukraine breitmacht.
Und selbst der Vergleich käme nicht hin, denn im Gegensatz zur Ukraine gab es gar keinen Staat Palästina, sondern nur ein britisches Mandatsgebiet, das nach einem Teilungsplan der UN zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen aufgeteilt werden sollte. Juden und Araber waren beide Bewohner dieses Mandatsgebiets und woll(t)en beide jeweils ihren Staat. Die ersten großen "Gebietsgewinne" hat Israel durch den Sieg dieses Krieges seiner Nachbarn gegen ihn gemacht.
Um in deinem Bild zu bleiben, müssten aber beispielsweise wir Deutschen Krieg gegen Russland führen, weil es sich in der Ukraine breitmacht.
👍 Das ist vollkommen richtig und sollte gemacht werden. Der expansionistische Faschismus Putins ist eine unmittelbare Gefahr für uns und den Rest der EU. Leider wird stattdessen Russland genug Zeit gegeben sich auf eine totale Kriegsindustrie umzustellen.
Angesichts der terroristischen und völkermörderischen Grundhaltung der damaligen Zionisten kann es kaum Zweifel geben, dass die Nakba nicht auch ohne den Krieg stattgefunden hätte. Seitdem hat Israel erfolgreich im großen Stil Geschichtsrevisionismus betrieben.