Am Samstagmorgen hat die radikal-islamische Hamas Raketenangriffe auf Israel begonnen.
Am Samstagmorgen hat die radikal-islamische Hamas Raketenangriffe auf Israel begonnen.
Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an, töteten Hunderte Israelis und verschleppten mehr als 100.
Nach israelischen Angaben schießt die Hamas weiterhin Raketen, während Israel Ziele in Gaza bombardiert.
Was jetzt passieren muss und wer von der Eskalation profitiert, fragt sich Europas Presse.
Das Ziel der Hamas ist nicht die Einnahme eines Stücks Israel, das ist unmöglich. Ihr Ziel ist, ein Blutbad anzurichten, so viel Wut wie möglich zu erzeugen, so viele Zivilisten wie möglich als Geiseln zu nehmen und dann mit ihnen als Schutzschild dazusitzen und zu sagen, die Hamas wurde angegriffen.
Das klingt gut zusammengefasst. Und danach heißt es, Israel war unverhältnismäßig, tötet Zivilisten und beraubt die Palästinenser ihrer Freiheit.
Das glaube ich nicht. Israel ist seit mindestens 20 Jahren tagtäglich unverhältnismäßig und das interessiert werde medial, noch in der westlichen Politik und zunehmend auch in der arabischen Politik niemanden mehr. Vor der jetzigen Eskalation wurden dieses Jahr bereits über 200 Palästinenser getötet. Letztes Jahr ermordete die israelische Armee eine Journalistin. Der illegale Siedlungsbau wird zwar kritisiert, aber diplomatische Konsequenzen gibt es keine, genausowenig wenn Siedler im Westjordanland Palästinenser vertreiben und ermorden. Und wenn man auf reddit schaut, dann scheint die Stimmung im Westen allgemein auf feiern der Vergeltung und jedes toten Palästinenser zu stehen, weil es ja vermeintlich gerechtfertigt sei. Auch die SPD hat klargestellt, dass die "schwierigen Bilder" die jetzt aus Gaza kommen werden zum Selbstverteidigungsrecht Israels gehören würden. Genauso fordert die SPD, dass Israel bedingungslos von Deutschland unterstützt werden müsse, und jede Frage nach israelischer Verantwortung zu unterlassen sei.
Roth plädierte dafür, künftig eindeutig Position für das von lauter Feinden umgebene Israel zu beziehen und jegliche Relativierung über eine angebliche Mitschuld des Landes zu unterlassen, betonte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag im ZDF.
Die Absurdität zu behaupten, Israel sei von Feinden umzingelt, wenn Ägypten seit Jahrzehnten mit Israel kooperiert und normale diplomatische Beziehungen unterhält, ist auch wieder so eine Note von undifferenzierter deutscher Haltung.
Die jetzige Gewalt ist eine absehbare Konsequenz aus der internationalen Gleichgültigkeit der letzten Jahrzehnte. Dazu kann ich sehr das Interview mit Muriel Asseburg der Stiftung Wissenschaft und Politik bei Thilo Jung empfehlen. Spannend finde ich in dem Interview insbesondere ihre Aussage, dass Deutschland Israel zum Richter über die Frage gemacht habe, ob Deutschland aus dem Holocaust gelernt und den Faschismus überwunden habe, weswegen eine differenzierte Haltung für Deutschland nicht möglich ist.
Dass es niemanden interessiert, finde ich etwas weit hergeholt, wenn ich auf die Schnelle sowas, wie hier vom März, finde. Vielleicht hätte man schärfere Konsequenzen ziehen sollen?
Auf jeden Fall kann man sagen, dass auch die israelische Regierung rechts bis rechtsextrem ist und nicht unschuldig.
Ich glaube genau das hat der Nutzer in seinem Kommentar gemeint.
USA und Jordanien stellen den Botschafter ein? Das ist doch ganz eindeutig das Zeichen, dass die Aktion geduldet wird und man nicht zu tatsächlichen Maßnahmen gegen Israel greifen wird.
Es stimmt ja auch, dass Israel als Reaktion Racheaktionen durchführt. Es liegt anscheinend in beider Seiten Interesse, die jeweils andere weiter zu provozieren, anstatt sich auf das Notwendige zu begrenzen.