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Sendung mit der Maus: Türen auf für Pseudowissenschaft?

www.volksverpetzer.de Sendung mit der Maus: Türen auf für Pseudowissenschaft?

Die Maus bringt Kindern informativ Fakten bei. Doch bei ihrem heutigen Aktionstag bietet sie Kindern an, einen Homöopathie-Hersteller zu besuchen. Homöopathie wirkt aber nicht über den Placebo-Effekt hinaus. Viele Maus-Fans waren entsetzt und enttäuscht. Leider reagierte sie auch sehr schwach darauf...

Sendung mit der Maus: Türen auf für Pseudowissenschaft?
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  • Ich bin selbst kein Anhänger der Homoöpathie und finde Menschen die daran glauben ziemlich befremdlich. Das eine Substanz bei niedrigerer Dosierung und durch bloßes mechanisches "Verschütteln" wirksamer wird ist doch ganz offensichtlich Unsinn. Ich kann daher die Kritik an der Übernahme durch Krankenkassen gut verstehen und finde Homoöpathie sollte der Zunft der Heilpraktiker vorbehalten sein und hat in einer Arztpraxis nichts verloren. Noch befremdlicher als Homoöpathie Gläubige finde ich allerdings den fanatischen Eifer - ja geradezu Hass - mit dem manche Menschen einen persönlichen Kreuzzug gegen diese Kuriosität zu führen scheinen. Ich möchte auch anmerken das Menschen die mit ernsten Beschwerden zu einem Heilpraktiker statt zu einem Arzt gehen zu einem erheblichen Anteil selbst schuld sind wenn sie dann nicht richtig behandelt werden.

    • Es handelt sich bei Heilpraktikern, Homöopathen und ähnlichen Berufen effektiv um Leute die Mitmenschen in ihrer schwächsten Stunde ausnutzen. Es geht kaum anti-sozialer als sich Opfer in diesen Gruppen zu suchen um der Profitgier willen.

    • [...] ist doch ganz offensichtlich Unsinn.

      Es erfordert eine naturwissenschaftliche Grundbildung um das erkennen zu können. Eine Grundbildung, die mMn auch expliziter Auftrag der Maus ist.

      Noch befremdlicher finde ich aber den fanatischen Eifer

      Ich glaube vielen Menschen empfinden es als Bedrohung, wenn Homöopatie und Ähnliches gesellschaftliche Anerkennung bekommt. Hier geht es nicht nur um individuelle Behandlungsentscheidungen, sondern um die wissenschaft- und forschrittsfeindlichen Ideen, die dahinter stehen. Wie sollen wir bei Pandemien und dem Klimawandel als Gesellschaft handlungsfähig sein, wenn objektive Realitäten bestritten werden? Du verhamlost es glaube ich, wenn du es als Kuriosität bezeichnest.

      • Wie sollen wir bei Pandemien und dem Klimawandel als Gesellschaft handlungsfähig sein, wenn objektive Realitäten bestritten werden? Du verhamlost es glaube ich, wenn du es als Kuriosität bezeichnest.

        Guter Punkt, es war definitiv nicht meine Absicht irgendwas zu verharmlosen.

    • Du hattest mich in der ersten Hälfte.

      Noch befremdlicher als Homoöpathie Gläubige finde ich allerdings den fanatischen Eifer - ja geradezu Hass - mit dem manche Menschen einen persönlichen Kreuzzug gegen diese Kuriosität zu führen scheinen

      Das liegt daran, dass wir diesen Unsinn mit unseren Beiträgen auch noch mit finanzieren.
      Vor allem aber:

      das Menschen die mit ernsten Beschwerden zu einem Heilpraktiker statt zu einem Arzt gehen zu einem erheblichen Anteil selbst schuld sind

      Nein! Wenn diese Industrie, die Politik und die Krankenkassen den Eindruck vermitteln, dass es sich hier um wirksame Medizinische Produkte handelt, dann sind die darn Schuld, wenn Leute zu Homöopathen gehen.

      Im Übrigen sind Heilpraktiker nochmal was Anderes.

      • Du sagtst also es sei legal falsche Behauptungen über die Wirksamkeit homoöpathischer Präparate zu verbreiten und das Industrie, Politiker und Krankenkassen dies gemeinsam, sozusagen systematisch tun würden? Das klingt für mich erstmal nach einem Verschwörunsmythos. Könntest du mir bitte Beispiele verlinken damit ich besser einordnen kann was du meinst?

    • Noch befremdlicher als Homoöpathie Gläubige finde ich allerdings den fanatischen Eifer - ja geradezu Hass - mit dem manche Menschen einen persönlichen Kreuzzug gegen diese Kuriosität zu führen scheinen.

      Ich denke diese gesamte Kommentarspalte dient ziemlich gut als Gegenargument. Natürlich mag es Menschen geben, die über das Maß der Rationalität hinaus gehen, aber nimmt man den Großteil der Kommentare hier, sieht man, dass die Kritik rational und stichhaltig untermauert ist.

      Selbstverständlich ist dieser Faden keine Abbildung der Gesellschaft, aber zumindest im Kontext des Artikels und der User hier, finde ich deinen Vorwurf ehrlich gesagt etwas problematisch. Ich habe mich - wie viele hier offensichtlich - durchaus ausgiebig mit Homöopathie beschäftigt und das so unvoreingenommen, wie es mir möglich war (dass wir immer subjektiv denken, ist klar, aber man kann sich zumindest immerzu hinterfragen) und es gibt einfach Aspekte an und im Umfeld der Homöopathie die extrem problematisch sind und Kritik verdienen. Und genau diese Kritik wird ziemlich fair und differenziert unter deinem Kommentar und denen anderer behandelt. Blinden Hass suche ich hier eher vergeblich.

      • Die Formulierung war minimal überspitzt aber wieviele Leute jedesmal wieder aufs neue von dem Thema extrem getriggert werden ist schon sehr augenfällig. Du hast aber recht damit das es hier nicht so hasserfüllt ist, auf reddit war das noch deutlich krasser der Fall als hier und darauf bezog ich mich. Mal zum Vergleich, ich habe zB noch nie eine Diskussion auf lemmy oder reddit erlebt bei der Leute sich zB über Ärzte aufregen die bei jeder Kleinigkeit - zB bei Erkältung - Antibiotika verschreiben und damit aktiv zur Entstehung von Antibiotika-resistenten Keimen beitragen obwohl das auch unwissenschaftlich ist, zum Tod von Menschen führt und von der Kasse bezahlt wird.

        • Ich meine mich zumindest bei Reddit an einige Diskussionen zu dem Thema zu erinnern. Nicht so häufig wie das Thema Heilpraktiker, das zugegebenermaßen deutlicher polarisiert, aber wenn du einen entsprechenden Artikel oder eine vernünftige Studie dazu postest, würde ich darauf setzen, dass einigen nur zu gerne auf das Thema anspringen.

          Man kann durchaus Kritik an der Medizin oder der Wissenschaft im Allgemeinen üben, ohne dass man deswegen Dinge wie Homöopathie positiver sieht und ich denke, auf viele hier wird das zutreffen.

          Ein entscheidender Unterschied ist auch, dass das eine eine Fehlentscheidung eines Mediziners ist und das andere im Prinzip eine Betrugsmasche, mit der einige Millionen verdienen (subventioniert vom Staat und oft verteidigt von der Gesellschaft). Dass sowas mehr Empörung provoziert ist klar, was natürlich nicht heißt, dass Fehlentscheidungen in der Medizin auf die leichte Schulter zu nehmen sind.

          • Ich meine mich zumindest bei Reddit an einige Diskussionen zu dem Thema zu erinnern. Nicht so häufig wie das Thema Heilpraktiker, das zugegebenermaßen deutlicher polarisiert, aber wenn du einen entsprechenden Artikel oder eine vernünftige Studie dazu postest, würde ich darauf setzen, dass einigen nur zu gerne auf das Thema anspringen.

            Klar würden welche drauf anspringen aber halt nicht annährend so auffällig viele und so energisch wie beim Thema Homoöpathie.

            Man kann durchaus Kritik an der Medizin oder der Wissenschaft im Allgemeinen üben, ohne dass man deswegen Dinge wie Homöopathie positiver sieht und ich denke, auf viele hier wird das zutreffen.

            Auf mich definitiv. Ich hab aber auch schon erlebt das Leute jegliche kritische Aussage gegenüber bestimmten Misständen in der Medizin als Verschwörungsmythos einordnen. Ganz schwierig wird es zB beim Thema Impfungen. Man kann durchaus bestimmte toxische Adjuvantien wie zB Aluminium und Quecksilber in Impfstoffen kritisieren ohne grundsätzlich ein Gegner des Impfens zu sein. Leider kapieren das viele Leute nicht da ihnen wohl die Fähigkeit zum differenzierten Denken fehlt.

            Ein entscheidender Unterschied ist auch, dass das eine eine Fehlentscheidung eines Mediziners ist und das andere im Prinzip eine Betrugsmasche, mit der einige Millionen verdienen (subventioniert vom Staat und oft verteidigt von der Gesellschaft). Dass sowas mehr Empörung provoziert ist klar, was natürlich nicht heißt, dass Fehlentscheidungen in der Medizin auf die leichte Schulter zu nehmen sind.

            Differenziert formuliert, da kann ich mich nur anschließen.

    • Die Homöopathie ist ein Einstieg in ein Wissenschaftsfeindliches, von Fakten losgelöstes Weltbild. Wenn man auf Homöopathie vertraut, heißt das, dass man bewusst oder unbewusst die Augen verschließen muss vor dem klar gesicherten Wissen, dass homöopathische Präparate nicht wirksam sind. Durch eine fehlende/verzögerte adäquate Behandlung sterben Menschen.

      Impfgegnern und noch abstruseren Verschwörungserzählern wird dadurch wunderbar der Weg geebnet. Dadurch sterben nicht nur Menschen (weil sie nicht geimpt werden oder ihre Kinder zu „Masernpartys“ schleppen), es wird auch der gesellschaftliche Diskurs vergiftet, weil die Personen sachlichen Argumenten nicht mehr zugänglich sind.

      Nachgewiesenermaßen unwirksame Mittel und Mittel ohne Wirkungsnachweis haben nichts im Arzneimittelgesetz zu suchen. Dadurch, dass man Zuckerkugeln als „Arzneimittel“ in der Apotheke kaufen kann und diese womöglich noch von der Krankenkasse bezahlt bekommt, wird dieser Humbug leider momentan gefördert.

      • Die Homöopathie ist ein Einstieg in ein Wissenschaftsfeindliches, von Fakten losgelöstes Weltbild.

        Das sehe ich auch so, da gibt es allerdings leider tausende mögliche Einstiege.

        Wenn man auf Homöopathie vertraut, heißt das, dass man bewusst oder unbewusst die Augen verschließen muss vor dem klar gesicherten Wissen, dass homöopathische Präparate nicht wirksam sind.

        Denke ich auch (davon abgesehen das die Präparate dank Placebo-Effekt nicht völlig wirkungslos sind)

        Durch eine fehlende/verzögerte adäquate Behandlung sterben Menschen.

        Das stimmt, allerdings passiert das auch in der evidenzbasierten Medizin regelmässig und Medikamente müssen immer wieder vom Markt genommen werden: Liste von aufsehenerregenden Vorfällen im Zusammenhang mit Entwicklung, Vermarktung oder Anwendung von Arzneimitteln

        Impfgegnern und noch abstruseren Verschwörungserzählern wird dadurch wunderbar der Weg geebnet. Dadurch sterben nicht nur Menschen (weil sie nicht geimpt werden oder ihre Kinder zu „Masernpartys“ schleppen), es wird auch der gesellschaftliche Diskurs vergiftet, weil die Personen sachlichen Argumenten nicht mehr zugänglich sind. Nachgewiesenermaßen unwirksame Mittel und Mittel ohne Wirkungsnachweis haben nichts im Arzneimittelgesetz zu suchen. Dadurch, dass man Zuckerkugeln als „Arzneimittel“ in der Apotheke kaufen kann und diese womöglich noch von der Krankenkasse bezahlt bekommt, wird dieser Humbug leider momentan gefördert.

        Ja, das sehe ich ähnlich.

    • Noch befremdlicher als Homoöpathie Gläubige finde ich allerdings den fanatischen Eifer - ja geradezu Hass - mit dem manche Menschen einen persönlichen Kreuzzug gegen diese Kuriosität zu führen scheinen.

      Wortwörtlich "denkt denn keiner an die Kinder", und das ist bei dem Thema auch angebracht. Diesen Unsinn zu etablieren ist gefährlich, Eltern, die darauf hereinfallen geben ihren Kindern unter Umständen keine wirksamen Medikamente oder gehen erst gar nicht zu einem richtigen Arzt. Und warum? Dummer Aberglaube und Profit. Natürlich pisst mich das an.

      Beispiel: Ich hatte als Kind eine schwere Mittelohrentzündung, war deshalb lange im Krankenhaus. Danach noch bis Mitte Zwanzig alle paar Jahre weniger heftige Infektionen. Richtig fies. Wenn meine Eltern so drauf wären würde ich vermutlich nicht mehr leben, denn natürlich kann man auch Globuli und anderen Quatsch dagegen kaufen und schmerzen kann man bei so nem Kind ja eh nicht wirklich feststellen, die quengeln halt manchmal einfach.

      Nein, ich übertreibe nicht, den Fall gibt es wirklich.

      Dazu kommt noch, dass man in der Apotheke aufpassen muss nicht nur teures, wirkungsloses Zuckerwasser zu bekommen (wie absurd ist das bitte?) und auch andere, eigentlich vertrauenswürdig erscheinende Berufsgruppen wie Hebammen diesen Müll verbreiten. Einfach weil es in gesellschaftlich akzeptiert ist.

    • Das sind wirklich beruhigende und auch absolut relativierende Worte, die die Eigenverantwortung komplett beim Patienten suchen, der dann in einer Welt in der Homöopathie ganz normal in Apotheken verkauft wird als nicht fachkundiger erkennen soll, dass dies keine Medizin ist. Sicher, sicher: Haha, sind die alle dumm. Die verstehen Medizin nicht. Ganz anders ich, der genau weiß wie Triptane hergestellt werden und welche Therapie am Wirksamsten beim Fibromylage ist.

      Eine Frage stellt sich mir da aber... Wozu brauchen wir noch Ärzte,wenn jeder das selbst wissen muss?

      • Ich habe doch geschrieben das Homöopathie den Heilpraktikern vorbehalten sein sollte. Ist dir nicht klar das ich damit indirekt gesagt habe das dieses Zeug bei Ärzten nichts zu suchen hat?

        Am Ende entscheidet halt immer noch der Patient über die Art der Behandlung und trägt damit eine große Eigenverantwortung. Das mag die Meisten verständlicherweise überfordern aber so ist es nun ein mal und ich habe es mir nicht ausgedacht, sondern rede nur darüber ...

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