Gibt es eine Linux Distro die "einfach nur funktioniert"?
Mein erster Post! Weiß nicht ob ich hier richtig bin, sagt notfalls einfach Bescheid.
Ich habe über die Jahre immer mal wieder versucht zu Linux zu wechseln. Zuerst Linux Mint, dann Ubuntu und auf zahlreiche Empfehlungen hin mehrfach OpenSuse, zuletzt TumbleWeed.
Aber bisher war meine Erfahrung jedes Mal dass irgend etwas nicht gescheit funktioniert und ich wieder stundenlang am suchen und fixen bin. Oder Software, die ich nutzen möchte, bekomme ich nicht oder nur stark veraltet. Sogar Open Source Clients wie Bitwarden auf TumbleWeed zu bekommen war ein Problem.
Bei Windows google ich einfach das was ich haben will, bekomme die aktuelle .exe direkt vom Hersteller und gut ist. Habe neulich eine 25 Jahre(!) alte .exe (mein erstes Computerspiel) auf Windows 10 ausgeführt. Doppelklick, Farbeinstellungen anpassen, lief dann 1a. Frustfrei.
Ich schäme mich fast es zu sagen, aber ich bin studierter Informatiker und mittlerweile Softwareentwickler. Technisch kein kompletter Laie. Habe keine Angst vor einer Kommandozeile. Freue mich aber auch wenn ich sie nicht ständig für jeden Mist brauche.
Ich möchte eine Distro für meinen Arbeitslaptop die einfach nur zuverlässig funktioniert. Ich möchte nichts vorinstalliert haben, freue mich aber wenn ich ein breites Spektrum an aktueller Software bekommen kann. Bonuspunkte wenn Microsoft Teams und Outlook funktionieren, unsere Firma nutzt beides intensiv für die Koordination.
Was würdet ihr da empfehlen?
Edit: Danke schön für die vielen Tipps und Kommentare! Ich werde mir wohl erstmal auf einem alten Laptop Fedora etwas genauer ansehen. Falls mir das nicht so gefällt habe ich mir aus euren Kommentaren noch ein paar andere Optionen abgespeichert. Euch noch einen guten Start in die Woche ^^
Dass du mit Bitwarden Probleme hattest wundert mich etwas, denn das gibt es eigentlich einfach als Flatpak. Das kann man wahlweise auf der Kommandozeile oder auf dem Klicki-Bunti-Weg in Discover installieren. Ich nehme an du hast nur in YaST (oder mit zypper) gesucht? Die Zweiteilung ist natürlich etwas ärgerlich aber es gibt auch Argumente dass der primäre Paketmanager einem nicht einfach Flatpaks anbieten sollte.
Alles was mit Microsoft Office zu tun hat wird aber tatsächlich eng. Die PWAs sollten eigentlich funktionieren aber FatClients zum Laufen zu kriegen ist schwierig/unmöglich.
Ich möchte eine Distro für meinen Arbeitslaptop die einfach nur zuverlässig funktioniert. Ich möchte nichts vorinstalliert haben, freue mich aber wenn ich ein breites Spektrum an aktueller Software bekommen kann.
Naja, OpenSUSE Tumbleweed ist da eigentlich schon der Goldstandard. Hat praktisch immer die neueste Kernelversion, neue DEs (insbesondere KDE) und wenn man sich nicht vor Flatpaks fürchtet kriegt man beinahe alles. Vielleicht wäre Arch noch interessant aber für einen brauchbaren Arch-Install muss man etwas arbeiten, das ist absolut nicht "funktioniert einfach".
Ehrlich gesagt denke ich aber du solltest den Linux-Wechsel vielleicht nochmal überdenken. Linux ist nicht Windows und in bestimmten Dingen muss man sich umgewöhnen. Und bestimmte Dinge wie Microsoft Office gehen halt einfach nicht. Davon ist gerade für einen Arbeitslaptop nichts ideal, außer du willst es eben wirklich.
Vielleicht bin ich damals auch mit den Package Manager nicht so zurecht gekommen, das kann sein. War auch ein bisschen verunsichert dass es in einem Manager für die selbe Bitwarden Version mehrere verschiedene Leute gab die ihn zur Verfügung gestellt haben, aber alles community packages. Das war mir bei meinem "single point of failure" Passwortmanager nicht so geheuer. Bin dann letztlich beim AppImage direkt vom Hersteller gelandet, das hat natürlich funktioniert aber einfache Updates ohne die Einstellungen zu verlieren war damit nicht möglich.
Bezüglich des Umstiegs: Es gibt immer wieder so Bullshit-Momente mit Windows bei denen ich mir verspreche es nochmal mit Linux zu versuchen. Von allen anderen Bedenken bezüglich Windows und Microsoft mal zu schweigen. Dachte mir dass der Firmenlaptop ein guter Einstieg sei, da ich dort nur relativ wenige Funktionen brauche und ich mich so auch ohne dualboot mal ein bisschen damit anfreunden kann. Schwanke aber noch etwas, muss halt nicht nur stabil laufen sondern ich muss, wie du sagst, auch damit umgehen können.
War auch ein bisschen verunsichert dass es in einem Manager für die selbe Bitwarden Version mehrere verschiedene Leute gab die ihn zur Verfügung gestellt haben, aber alles community packages.
Das klingt nach opi, das ist tatsächlich eher ein Last Resort, z.B. wenn man Software will die patentrechtlich geschützt ist (wie Multimediacodecs) und die OpenSUSE selbst nicht anbietet (Das AUR ist übrigens im Wesentlichen das selbe für Arch).
Da werden die Softwarepakete von irgendwelchen Communitymitgliedern größtenteils ohne Aufsicht gebündelt, wobei das natürlich nicht zwingend unsicherer ist als sich irgendwo eine .exe oder .msi herunterzuladen (Ich meine VLC hat eine prominente Impersonator-Website die Adware mitbündelt?).
Es gibt immer wieder so Bullshit-Momente mit Windows bei denen ich mir verspreche es nochmal mit Linux zu versuchen. Von allen anderen Bedenken bezüglich Windows und Microsoft mal zu schweigen.
Verständlich, das war auch mein Grund mir meine erste Linux-Distro zu installieren. Die Logik mit dem Firmenlaptop ist nicht komplett falsch, wenn du sowieso alles in PWAs machst ist es ziemlich egal was auf dem Rechner tatsächlich läuft. Aber in dem Moment in dem man einen FatClient für irgendwas bracht ändert sich die Rechnung natürlich.
Ich weiß nicht was du mit deinem Privatrechner alles machst aber z.B. Linux-Gaming funktioniert die Tage echt ziemlich gut. Da könntest du auf ProtonDB nachschauen ob deine Spiele laufen und wenn ja würdest du damit zumindest nicht riskieren auf der Arbeit auszufallen selbst wenn alle Stricke reißen.
EditumdieArgumentationzuvervollständigen:
Und wenn man sich an Linux richtig gewöhnt hat sind die Probleme die du beschreibst auch am Arbeitsrechner eigentlich keine große Sache mehr.
Ja, das ist ein voreingerichtetes arch, welches einfach die Arch-Repos nutzt. Das einzige "Problem" ist, das es standardmäßig ohne grafischen Appstore (Gnome Software, Kde Discover) kommt. Hat man den erst einmal nachinstalliert funktionieren sogar Offline Updates automatisch. Das AUR ist außerdem auch voreingerichtet und es gibt ein eigenes Terminal-Skript für updates von Reop und AUR mit eigenem Startmenü-Launcher. Man kann also in einem Klick das System auf den neusten Stand bringen. Ich glaube flatpak war auch voreingerichtet.
Manjaro hat mich auch vergrault aber mit Endeavor habe ich bisher keine Probleme gehabt
Witzig, ein Kollege hat bei OpenSuse die Nase gerümpft und hat mir Manjaro empfohlen, als ich ihm von meinen gescheiterten Linux Versuchen erzählt habe. @Oinks @Vittelius Was hat euch bei Manjaro abgeschreckt?
Manjaro ist besser als sein Ruf. Ich nutze die i3 community edition seit über 5 Jahren mit wechselnden WMs (bspwm, xmonad) und hatte nie größere Probleme.
Die Manjaro-Maintainer erscheinen mir allgemein ziemlich inkompetent. Sie haben es mehrmals geschafft die Zertifikate ihrer Repositories auslaufen zu lassen und ihre Lösung war dann den Usern zu sagen sie sollen ihre Systemuhr zurückstellen (WTF).
Es gibt auch allgemein Bedenken mit ihrem Modell, die Updates Arch-Repository für eine Woche zurückzuhalten. Insbesondere wenn man AUR-Paketen installiert hat kann das das System durchaus zerschießen, denn Updates an den AUR-Paketen werden natürlich für die aktuellen Arch-Systempakete getestet und nicht für die Veralteten die Manjaro hat.
Persönlich haben sie mich mit dem optimus-manager-Paket abgeschreckt, dass sie zeitweise in ihren Repositories angeboten hatten, und dann in einem Python-Update zerschossen haben. Das hat dann verhindert dass ein Graphiktreiber geladen wurde. Konnte ich reparieren aber solch elementare Pakete nicht zu testen ist schon schwach.