So sehr ich auch einen Fetisch für analoge Signale habe, wenn in so einer langen Zeit Niemand auf die Idee kam, dass so scheiße wie man es macht, einfach scheiße ist. Stimme ich dir zu. Einfach abschalten.
Als ich vor vielen Jahren immer durch Bayern pendelte, freute ich mich immer darauf, Bayern2 empfangen zu können. Das war ein richtig guter Radiosender. Und wenn dort nichts lief, das mich interessierte, gab es "Bayern 5" mit Dauer-Nachrichten.
Dagegen in Baden-Württemberg: SWR1 = die stromlinienförmigsten etwas älteren Lieder. SWR2 = Manchmal hat man Glück. Aber wenn man Pech hat: Oper. SWR3 = Die stromlinienförmigsten aktuellen Lieder und dazu Dummgeschwätz. SWR4 = keine Ahnung, da schalte ich immer voller Grausen gleich wieder aus.
Ähem... beschweren sich darüber: "Wir fühlen uns und die Vielfalt der Musiklandschaft im Angebot der deutschen ÖR-Radios selten bis gar nicht abgebildet. Wir vermissen die nerdigen Musikradios und fragen uns, warum öffentlich-rechtliche Popkultur-Radios in Deutschland so glattgezogen werden?"
Und im Video, bei ca. 30 Sekunden, wünschen sie sich Alternative Pop-Musik. Dasselbe steht auch in der Rubrik "Forderungen".
Das soll die nerdige Vielfalt sein, ein bißchen anderen Pop, als man sonst zu hören bekommt?? Wenn DAS alles sein soll, haben die das grundsätzliche Problem des Öffentlich-Rechtlichen Radios NICHT verstanden.
Einen Eindruck davon, was die Hörer WIRKLICH hören wollen, kann man bekommen, wenn man sich mal die jährliche Hitparade von SWR1 anschaut. Da wird von den Hörern abgestimmt, alles ist bunt gemischt und enthält Klangperlen und wahre Schätze, die die restlichen 51 Wochen im Jahr sonst auf keinem Sender stattfinden. Und da ist wenig Alternativer Pop dabei.
Update: liest man ein bißchen weiter, werden die Genre-Grenzen aufgemacht. Na das hätten sie gleich mal in ihrem Video machen sollen. Die meisten Punkte sind ganz vernünftig, aber wieso man Beiträge zu Politik oder Wirtschaft ausgrenzen will, verstehe ich nicht. Ich will doch Radio hören, nur mit besserer Musik! Sonst kann man ehrlich gesagt auch gleich bei einem der vielzähligen Webradios bleiben.