Zu wenig Lehr- und Betreuungskräfte, unterbesetzte Polizei, ein massiver Bearbeitungsstau: Mehrere Gewerkschaften warnen vor einem "Personakollaps" im öffentlichen Dienst. Rund 360.000 Stellen seien dort unbesetzt.
Wenn wir bei Digitalisierung und Bürokratieabbau nicht endlich vorankommen, wird der bevorstehende Personalmangel Bearbeitungsfristen verlängern, Betreuungsschlüssel verschlechtern und die staatliche Leistungsfähigkeit insgesamt signifikant schwächen.
Werfen wir noch das gute alte Zitat "Wenn man einen Scheißprozess digitalisiert, hat man einen digitalen Scheißprozess" rein, wahrscheinlich Sun Tzu oder so.
Ansonsten wird es wohl auch etwas am Geld liegen, etwas Gesellschaftliche Gleichgültigkeit findet man bestimmt auch, der allgemeine Glaube eine gerechte Gesellschaft als Überzeugungstäter am Leben mit schlechterer Bezahlung zu halten sinkt einfach. Insbesondere wenn man zum Beispiel in der IT massiv ausgebremst wird wenn man etwas verändern will. Ein Bekannter hat an verschiedenen öffentlichen Dienststellen gearbeitet und die Konstante war eigentlich immer das Prozesse dezent korrupt waren (Ausschreibung von Reinigungsfirmen bspw.) oder das Mitarbeiter sich mit Händen und Füßen gegen alles Neue gewehrt haben und somit jegliche interne Reform der Prozesse mit vollem Erfolg ausgebremst haben. Die Tatsache das das Besoldungssystem im öffentlichen Dienst mit seinem stumpfen Fokus auf Dienstjahren und Personalabteilungen die das Geld hüten als wäre es ihr Eigenes strikt gegen Höhergruppierungen wären tun dann ihr Übliches.
Last but not least: Zuständigkeit prüfen ist ein ewiger Fluch von jeder Verwaltung die dynamische Bewegung gut bremsen.
Ich hab persönlich keine gute Lösung anzubieten ausser allgemein stumpfe Überlegungen wie "wir brauchen mehr Bildung, mehr Bewusstsein gegen Korruption (hallo Bauamt) und vielleicht auch eine Art Gemeinschaftsgefühl die das Arbeiten über das Geld hinaus (das auch wichtig ist) im öffentlichen Dienst attraktiv macht?
Hast du gut zusammengefasst. Ohne Überzeugungstäter in den oberen Führungsschichten und das nötige Geld wird es nichts. Wie man die guten allerdings von den scheinbar guten (aka motiviert durch Korruption) trennt...
Das steht und fällt auch mit der Bezahlung. Ohne gute Bezahlung werden sich keine wirklich guten Leute anlocken lassen - ob korrupt oder nicht.
Ja, deswegen Überzeugungstäter. Leute, die es für das Land / die Öffentlichkeit machen, nicht für den Selbsterhalt. Theoretisch wären Berater ideal dafür, aber wie die Realität bzgl Beratern und Ämtern (oder Ministerien) aussieht wissen wir spätestens seit dem Verteidigungsministerium unter vdL und AKK. Wenn das Geld ungehemmt fließt und man Projekte todberaten kann...