die pflegekosten explodieren, immer weniger menschen arbeiten, unendlich mehr rentner die ja ihren verdienten ruhestand bei ölheizung als witwe(r) im einfamilienhaus verbringen wollen.
kinder mussten wegen arbeit in die grossstadt.
aber klar, in jeder kleinstadt muss dann auch ein krankehaus sein. bezahlen ja die immer weniger einzahlenden die wegen jobs in die städte mussten.
Genau! Reformen waren hier lange überfällig. Und von dem was ich bisher verstanden habe, geht das alles in die richtige Richtung.
Und auch auf dem Land haben die Leute nichts davon vor Ort ein Krankenhaus zu haben, dass sie dann schlecht versorgt.
Und wie Du schon sagst, für die Landflucht, den demografischen Wandel etc. kann weder Herr Lauterbach noch die SPD und noch nicht mal die Ampel was.
@NochMehrG@Janis Auf dem Land haben die Leute durchaus was davon ein Krankenhaus zu haben was sie in 10-15 Minuten gut versorgt anstatt ne Stunde bis ins nächste Krankenhaus fahren zu müssen.
Bei vielen Erkrankungen kann es da zu spät sein, und ne simple Antibiose hätte sie überleben lassen.
Abgesehen davon haben die großen Häuser auch nicht magisch mehr Kapazitäten anschließens.
Wartezeiten und Versorgungsengpässe werden sich verschlimmern
Die Notfälle, mit denen man in einem kleinen Haus auf dem Land wirklich gut und effektiv versorgt werden kann, kann man inzwischen fast an einer Hand abzählen.
Herzinfarkt und Schlaganfall sind raus ohne Herzkatheterlabor oder Thrombektomiemöglichkeit. Sepsis kommt auf den Fokus an. Wer legt die Schiene bei einer Urosepsis wenn es keine Urologie gibt? Unfälle ohne Neurochirurgie, ausreichend Blutprodukte oder ein gut eingespieltes Schockraumteam?
Die Realität ist die, dass Leute mit lebensbedrohlichen Notfällen erstmal in die nächstgelegene Klinik eingeliefert werden, da aufgenommen werden, ihre Diagnostik bekommen und dann festgestellt wird dass man dieses Krankheitsbild dort nicht versorgen kann. Dann beginnt die Suche nach einer Klinik, die den Fall übernehmen kann, die Verlegung wird organisiert, der Rettungsdienst muss kommen, oft wird noch eine Notärztin oder ein Klinikarzt für lange Zeit gebunden, um den Transport zu begleiten. Und am Ende bekommen die Patient*innen während dieser ganzen Zeit keine effektive Therapie.
Da wäre es besser gewesen, vielleicht eine halbe Stunde länger zu fahren und dafür aber gleich in eine gut ausgestattete, große Klinik. Das muss ja nicht gleich eine Uniklinik sein, es reicht ein solider Schwerpunktversorger, den es in vielen mittelgroßen Städten schon gibt. Nur die Dorfklinik St. Hundverreckt wo nachts noch maximal drei Ärztinnen in der ganzen Klinik sind und das CT von 8-16 Uhr besetzt ist, die muss dringend in ein MVZ verwandelt werden. Das was diese Kliniken noch selbst versorgen, kann zu großen Teilen auch ambulant behandelt werden.
Dazu ist das ganze ja auch irgendwie an Qualitätskriterien für Krankenhäuser geknüpft. Ist ja keinem geholfen, wenn wir zwangsweise kleine Krankenhäuser beihalten, dort aber niemand adequat behandelt wird.
Die Zahl der Krankheitsbilder, die wirklich umfassend und gut in einem kleinen Krankenhaus behandelt werden können, schrumpft aber immer weiter zusammen.
Das geht schon bei Herzinfarkt und Schlaganfall los. Für ersteres braucht es zumindest ein Herzkatheterlabor, das rund um die Uhr mit gut qualifiziertem Personal besetzt ist (auch in der Urlaubszeit). Um einen Schlaganfall gut behandeln zu können muss es die Möglichkeit zur Thrombektomie geben. Eine Gefäßchirurgie wird in beiden Fällen bei Komplikationen gebraucht.
Und auch die Pneumonie oder die kardiale Dekompensation kann nur in den einfachen Fällen überall behandelt werden, sobald Komplikationen auftreten, braucht es auch zusätzliche Ausstattung. Es gibt immer noch Kliniken ohne CT oder wo das CT nur zu bestimmten Zeiten besetzt ist. Und was macht man, wenn die kardiale Dekompensation ein Troponin entwickelt oder EKG-Veränderungen hat?
Es wird einfach so unfassbar viel verlegt weil `Patient*innen einfach nicht in einem geeigneten Krankenhaus landen. Das ist zum einen ein enormer Aufwand, bindet unheimlich viel Personal nicht nur beim Rettungsdienst sondern auch in den Kliniken. Zum anderen verlieren die Patient*innen aber auch entscheidende Zeit, in der sie keine wirksame Therapie bekommen.
Sorry, aber diese "Kliniken der Maximalverlegung" müssen einfach schließen. In ländlichen Regionen braucht es gut besetzte MVZs, wo alles gemacht wird was ambulant möglich ist. Aber für die Notfallversorgung und schwerwiegendere Krankheitsbilder braucht es gut ausgestattete, große Kliniken mit allen wichtigen Fachrichtungen.