Klar muss es jetzt keine Woche Spanien im 4* Hotel mit Flug sein. Aber ich bin froh, dass es bei uns an der Schule fast jedes Jahr eine kleine oder größere Klassenfahrt gab.
Kosten konnte man sich auch von der Schule fördern lassen, gab dafür einen extra Verein.
Aber gerade für ärmere Kinder ist das eine super Möglichkeit Urlaub zu machen, den sich die Eltern sonst nicht leisten würden/könnten
Ich denke - wie das der Autor auch am Ende andeutet - sind nicht die Klassenfahrten an sich, sondern Klassenfahrten im Rahmen einer sich aendernden Umgebung wo es inzwischen zu viele nicht addressierte Probleme gibt, und es jetzt auch falls das endlich angegangen wird noch Jahre bis Jahrzehnte dauern wird bis das wieder laeuft.
Ich war in den 90ern auch ueber unsere Klassenfahrten froh, auch als Aussenseiter - eben weil sowohl Lehrer als Schule da viel Arbeit reingesteckt haben. Nicht jeder Lehrer war zu sowas bereit - weil es natuerlich nicht Arbeitsrechtkonform ist - und wurde dann halt moeglichst gar nicht als Klassenlehrer eingesetzt, oder zumindest nicht in den Jahren wo Klassenfahrten anstanden.
Ich bin auch mehrmals mit befreundeten Lehrern Wanderrouten oder aehnliches abgegangen - so eine Klassenfahrt war oft (gerade vor dem Internet) nach einem Privaturlaub in der gleichen Gegend geplant, wo dann die Aktivitaeten erkundet wurden, um so Zeug wie "Klasse muss vom Berg gerettet werden" auszuschliessen. Kann man nicht verlangen - aber wenn Leute bereit sind das zu tun sollte es unterstuetzt werden.
Wir hatten damals noch viele (meist aeltere Lehrer) bei denen das so ein bisschen Lebensaufgabe war - heute ists halt fuer die meisten einfach nur ein Job, und gerade wenn man die Arbeitsbedingungen mit so Bloedsinn wie "ueber die Sommerferien Arbeitslos" ansieht ist das mehr als verstaendlich. Ist auch einer der Gruende wieso ich die Verbeamtung von Lehrern unterstuetze - damals war es oft die Norm dass Lehrer praktisch ihre gesamte Laufbahn an einer Schule bleiben, und sowohl in die Schul- als auch Dorf/Stadtgemeinschaft integriert sind.
dass es bei uns an der Schule fast jedes Jahr eine kleine oder größere Klassenfahrt gab.
Wie definierst du "kleine Klassenfahrt"? In meinen ganzen 12 Jahren auf der Schule hatten wir insgesamt nur drei Klassenfahrten, wenn man die Tagesausflüge nicht mitzählt.
Bei meinem Kind steht eine "kleine" Klassenfahrt an: Spreewald, 3 Nächte in JH, ein Tag Ausflug ins Tropical Island > 290€ (10€ unter dem Grenzbetrag)
Es geht mir gar nicht mal per se um die Kosten, sondern um die gefühlte Unfähigkeit der Lehrer, die Möglichkeit der Schulfahrt für was sinnvolles zu nützen, statt als ein Behelfsvehikel für Kinderurlaub o.ä..
Als jemand der mit seiner Familie insgesamt 2 mal Urlaub im Ausland gemacht hat in der Jugend habe ich mir sehr über jede Klassenfahrt gefreut bei der es weiter weg ging. Waren nur 2 aber ich denke für Kinder aus Familien ohne Geld für Urlaube ist das toll. Denn für Klassenfahrten kann man Hilfe beantragen.
Ich kann nur so aus meiner Kindheit und Jugend sagen, dass ich es schön fand mal in nem bekannten Umfeld (Klasse) sowas wie Urlaub ohne meine Eltern machen zu können.
Klar unbeaufsichtigt waren wir nicht aber wurden schon eher an der langen Leine gelassen.
Habe die Lehrer auch mal von einer leicht anderen Seite kennen gelernt und es hat der ganzen Klassenkohärenz echt geholfen.