Auf deutschen Binnengewässern sollen bald Schiffe ohne Besatzung unterwegs sein - ferngesteuert mit Hilfe von Kameras und Funk. In Duisburg hat die Leitzentrale den Testbetrieb aufgenommen. Ist das die Zukunft der Schifffahrt? Von Jens Eberl.
Es gibt ein Startup hier in De das schon eine Erlaubnis hat auf bestimmten Strecken ferngesteuert Auto zu fahren um das zu erproben. In der Erpobung sitzt tatsächlich noch ein Fahrer drinnen. Das könnte man bsp auf einem Rollfeld einsetzten. Oder an Orten wo du lieber nicht deine Leute hast. PS. Das Startup gehört zu einem Konzern der auch Dinge herstellt die Puff machen.
In einem Umfeld, in dem Dinge Puff machen, hat man auch andere Prioritäten, als auf engen kurvigen (Wasser)straßen mit (Strömung,) anderem Verkehr, Brücken und anderer Infrastruktur, und zu allem Überfluss auch noch Anwohnern an jeder Seite.
In einer so komplexen Umgebung kannst Du bei Funkausfall keinen einfachen und klar definierten sicheren Zustand herstellen, da sind Unfälle vorprogrammiert. Bei Dingen, die Puff machen, mag man das noch als Kolateralschäden akzeptieren, aber im Verkehr, gerade auf einer so wichtigen Wasserstraße wie dem Rhein, ist das dann doch etwas weniger akzeptabel, wenn sich da mal ein Frachtschiff quer legt, nur weil die Funkfernsteuerung im falschen Moment mal kurz gestört war.
In hoch reglementierten Umgebungen wie Rollfeldern, Lagern o.Ä., wo sich nur geschultes Personal frei bewegt und üblicherweise eher langsam gefahren wird, können ferngesteuerte und autonome Fahrzeuge im Fehlerfall einfach stehenbleiben. Das hält schlimmstenfalls den Betrieb kurz auf, bis jemand am gestörten Fahrzeug ist und das Problem behebt oder die Karre aus dem Weg fährt.
Ich denke es ist einfacher Frachtschiffe automatisch fahren zu lassen als Autos. Die Umgebung ist deutlich kontrollierter.
Frachtschiffe weichen nur anderen Frachtschiffen und Fähren aus. Brücken haben extra Radarreflektoren damit sie auf dem Radar korrekt auftauchen. Es gibt keine Fahrräder und Fußgänger die dir vors Auto springen können. Der Verkehr ist deutlich geringer. Die Geschwindigkeiten sind deutlich geringer.
Dafür gibt es Strömung und es ist nicht möglich, einfach anzuhalten. Außerdem hat ein Frachtschiff eine beträchtliche Trägheit und reagiert sehr langsam, deshalb müssen Manöver frühzeitig eingeleitet werden.
Kein Problem, denn es ist immer ein Schiffsführer an Bord. Die Fernsteuerung ist gedacht für den Fall, dass der Schiffsführer auf Klo muss oder Pause machen will, denn dazu braucht er/sie aktuell einen zweiten Schiffsführer an Bord als Ablösung. Wenn es dann ein Problem mit der Verbindung geben sollte, muss der Kapitän halt mit heruntergelassener Hose auf die Brücke stürmen...
Wenn immer ein Schiffsführer mit Ablösung an Bord ist, was ist dann der Sinn einer Fernsteuerung? Oder soll durch die Fernsteuerung die Ablösung wegfallen? Die Reaktionszeit dürfte dann auch zu lange sein, außer man würde das Klo auf der Brücke montieren.
Momentan ist immer eine Ablösung an Bord. Die könnte dann wegfallen. Was die Reaktionszeiten betrifft: Die Laufwege zwischen Brücke und Klo sind meistens kurz genug, um das überschaubar zu machen. Ein Binnenschiff ist kein Formel1-Fahrzeug, und ich denke, dass sie den Kahn nicht unbedingt bei kritischen Manövern fernsteuern lassen.