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Bei Dienstreise: Polizisten machen mutmaßlich rechtsextreme Handzeichen

www.t-online.de Bei Dienstreise: Polizisten machen Handzeichen – es sieht aus wie ein Neonazigruß

Ein Gruppenfoto von Polizisten auf einer Reise sorgt für Aufsehen. Machen sie ein Handzeichen von Rechtsextremen?

Bei Dienstreise: Polizisten machen Handzeichen – es sieht aus wie ein Neonazigruß

Auf dem Foto sieht man 17 Frauen und Männer, aufgereiht zu einem Gruppenbild, in Jeans und T-Shirt, einige lächelnd. Doch wer genauer hinschaut, sieht: 13 von ihnen halten eine Hand hoch, drei Finger ausgestreckt, Zeigefinger und Daumen bilden einen Kreis.

Diese Geste gilt in rechtsextremen Kreisen als der sogenannte White-Power-Gruß. Das Pikante: Die Abgebildeten sind Polizisten.

Nach einem Bericht der "Bild" wurde das Foto in einer WhatsApp-Gruppe geteilt und kam so an die Öffentlichkeit. Es entstand wohl auf einer Dienstreise von Beamten des 30. Bachelor-Studienjahrgangs der Hochschule der Polizei in Sachsen. Die Polizisten hatten sich vor dem Museum für Völkerkunde in Budapest aufgestellt.

Die drei ausgestreckten Finger an der Hand stellen bei der Neonazi-Geste ein W dar, das für "White" (deutsch: "Weiß") steht und die Vorherrschaft der weißen Rasse symbolisiert. Der Kreis von Daumen und Zeigefinger steht zusammen mit dem Handgelenk für ein "P" – das Zeichen für "Power" ("Macht").

Ein Sprecher des Verfassungsschutzes sagte der "Bild", dass das Handzeichen als Erkennungszeichen von Rechtsextremen bekannt ist.

Es erschien weltweit in Medien und sozialen Netzwerken, als der rechtsextreme Mörder Brenton Tarrant, der bei Anschlägen in Neuseeland 51 Menschen tötete, es 2019 im Gerichtssaal verwendete.

Die Polizisten sollen dem Bericht nach zwischen dem 20. und 25. Oktober in der ungarischen Hauptstadt gewesen sein, die Reise sei teilweise von ihnen, aber auch mit EU-Geldern bezahlt worden. Der Ausflug diente der "Erhöhung der kulturellen Kompetenz", wird die Hochschule zitiert.

Die Bildungsanstalt will nun ermitteln, was es mit dem Gruß auf sich hat. "Das Bild kann aufgrund von Ort und Gestik schwere Vorwürfe gegen die abgebildeten Personen begründen", so Pro-Rektor Holger Löwe von der Hochschule der Polizei in Rothenburg gegenüber der "Bild".

Er räumte aber ein, dass es auch andere Deutungen der Geste geben könnte, da es sich um den 30. Jahrgang der Schule handelt. Die drei Finger und der Kreis könnten demnach schlicht für die Zahl 30 stehen.

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